Nachbericht Deutsche Meisterschaft weibliche U18
In der Vorrunde der Deutschen Meisterschaft am 23.+24. März 2024 der weiblichen U18 in Huntlosen ging der Plan der Trainerin des TV Jahn Schneverdingen auf. Nach dem zweiten Vorrundenplatz und dem gewonnenen Viertelfinale freute sich ihre Mannschaft über den Weg in Richtung Medaillenränge – bis die Jahn-Finalträume schließlich durch den Ahlhorner SV platzten. Im anschließenden Spiel um Platz 3 belohnten sich die Mädels für ihren Kampf und kehren überglücklich mit einer Bronzemedaille nach Hause.
Am Vorrunden-Samstag lief für das Trainerduo Christine Seitz und Eric Heil zunächst alles wie erhofft. Dabei konnten sie allen acht Spielerinnen ausreichend Einsatzzeit geben, um so eine erfolgsversprechende Formation zu finden. Im Angriff hatten Seitz und Heil die Wahl aus den Talenten Leni Seyer, Natascha Winter, Nina Karahmetovic und Emilia Schwarz. Neben Zuspielerin Nele Rogosch parierten die Abwehrkolleginnen Emily Gotzmann, Lisa Krüger und Mannschaftsführerin Maja Rogosch. Alle seine ersten drei Spiele gewann der TV Jahn jeweils mit einem 2:0. Erst gegen den Gastgeber TV Huntlosen, schließlich gegen die SG Karlsdorf/Waibstadt und auch gegen den TV Unterhaugstett. Im letzten Spiel der Vorrunde kam es dann zu einem kleinen Vorrundenfinale, indem die beiden bis dahin ungeschlagenen Mannschaften TV Jahn Schneverdingen und der SV Kubschütz aufeinandertrafen. Hier zeigten sich im Jahn-Lager erstmalig kleineren Schwächephasen. In allen Mannschaftsteilen kam es zu Nachlässigkeiten und damit zu einer erhöhten Fehleranfälligkeit. Der SVK hat sich diesen Vorteil nicht nehmen lassen und agierte selbst cleverer. Mit 5:11 und 10:12 gingen beide Sätze an die Sachsenerinnen, die sich so auf der Zielgeraden den Gruppensieg erspielten. Mit der Punktausbeute von 6:2 und dem zweiten Tabellenplatz ist Mannschaftsführerin Rogosch auch nach dem verlorenen Spiel sehr zufrieden „Wir sind als Mannschaft gut in diese Meisterschaft gekommen und sind sehr fokussiert in die Spiele gegangen.“ Sie blickt optimistisch auf den Finaltag und freut sich auf die kommenden Herausforderungen „Es sind noch wirkliche starke Teams im Rennen. Wir wollen morgen nochmal eine Schippe drauflegen und unser Bestes geben.“
Und das hat sich wohl nicht nur die 16-jährige selbst, sondern das gesamte Team zu Herzen genommen. Gleich im Viertelfinalspiel gegen den MTV Wangersen spielten die Jahnlerinnen nahezu fehlerfrei auf. Mit Winter und Schwarz im Angriff, N. Rogosch im Zuspiel sowie der Defensive um M. Rogosch und Krüger war die Aufgabenverteilung klar. Schwarz hatte die kurzen Bälle des MTV im Griff und wartete geduldig mit ihren Teamkolleginnen auf die perfekte Chance. Schnell zogen sie davon und gewannen durch einen Zuspielfehler der Wangersenerinnen den ersten Satz mit 11:3. Auch in Satz 2 fanden die Rot-Weißen die Lücken im Spielfeld der Staderinnen und auch das Timeout der Gegnerinnen beim Stand von 8:4 ließ den Jahn-Express nicht stoppen. Schwarz verwandelte gleich den ersten Matchball und jubelte mit ihrer Mannschaft über den gewonnen Halbfinaleinzug (11:5).
Im Halbfinale wartete dann der wohl größte Gegner. Der Ahlhorner SV hat sich über Jahrzehnte in der Jugend einen Namen gemacht und marschierte souverän auch durch diese Vorrunde. Nun mit Seyer statt Winter auf der vorne rechts Position und Gotzmann statt Krüger wollten die Jahnlerinnen den Favoriten in Bedrängnis bringen – und das ist ihnen gelungen. Die Schneverdingerinnen zeigten sich sehr kompakt. Seyer servierte erfolgreich aus der Angabe, Schwarz streckte sich zu jedem kurzen Ball, die Abwehrspielerinnen agierten äußerst routiniert und Rogosch setze ein perfektes Zuspiel nach dem anderen. Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase bis zum 5:5 verlief das Spiel auf absoluter Augenhöhe, ehe sich die Ahlhornerinnen leicht absetzen konnten. Mit zwei Schlägen um wenige Zentimeter ins Aus sorgten die Heidschnucken letztlich selbst für den Satzgewinn des ASV (8:11). In Satz 2 zeigte sich ein ähnliches Szenario. Kein Team gibt einen Ball auf, lange spannende Ballwechsel zerrten an den Nerven der angereisten Zuschauer. Seyer überzeugt weiterhin, spielt erneut clever und punktete aus ihren präzisen Angaben heraus. Auch in diesem Satz kann sich bis zum 5:5 keine Mannschaft erfolgreich absetzen. Doch dieses Mal ist es der TV Jahn, der die Nase in der entscheidenden Phase vorne hat. Mit kleinen Abständen erspielten sie sich ihre Führung, bauten sie aus und zwangen den Favoriten durch ihren Satzgewinn (11:7) in den Entscheidungssatz. Doch in der Folge blieb die Aufholjagd der Heideblütenstädterinnen unbelohnt. Es kommt zu Schwächen auf der Schneverdinger Spielfeldhälfte und das Team aus der Nähe Oldenburgs zieht davon. Den ersten Matchball konnten die Jahnlerinnen noch abwehren, doch der zweite war es. Mit 11:5 ging der Entscheidungssatz an den Ahlhorner SV, der sich damit ein weiteres Mal nach ganz oben spielte.
Im Bronzemedaillenspiel brachten Seitz und Heil nochmal Karahmetovic neben Schwarz in den Angriff. Nach dem Patzer am Vortag zeigten sich die Schneverdingerinnen im zweiten Aufeinandertreffen gegen den SV Kubschütz von einer besseren Seite. Mit vielen Aktionen über die Vorderleute bekommen die beiden Abwehrtalente kaum etwas zu tun. Mit viel Geduld erarbeitete sich der TV Jahn einmal mehr seine Möglichkeiten und punktete sehenswert in der Deckung des SVK (11:5). Karahmetovic präsentierte sich fehlerfrei und brachte ihre Mannschaft auch im zweiten Satz in Führung. Gleich ihren ersten Matchball verwandelten die Schneverdingerinnen (11:4) und fiehlen sich in die Arme. Völlig losgelöst hatte der Jubel keine Grenzen und das Strahlen breitete sich in den Gesichtern der Jahnlerinnen aus. Mit einer überzeugenden Leistung scheiterten sie lediglich gegen den späteren Deutschen Meister vom Ahlhorner SV. Die Erleichterung war auch bei der Trainerin zu sehen „Wir sind super glücklich! In diesem starken Teilnehmerfeld eine Medaille zu ergattern, ist wirklich schwer. Die Mädels haben das richtig stark gemacht, ich bin sehr stolz auf alle 8.“ Co-Trainer Heil ergänzt „Jede hat sich über den Saisonverlauf hin weiterentwickelt und heute und gestern bewiesen, was sie gelernt haben. Darauf können wir in den kommenden Jahren aufbauen.“
Zum Einsatz kamen: Nele Rogosch, Maja Rogosch, Leni Seyer, Emily Gotzmann, Natascha Winter, Lisa Krüger, Nina Karahmetovic und Emilia Schwarz