Nachbericht U18 WM – Silbermedaille für Emilia Schwarz und Maja Rogosch
Nachbericht Faustball WM U18 in Llanquihue/Chile
Bei der Faustball Weltmeisterschaft der U18 in Llanquihue/Chile hat die deutsche Auswahl der Mädchen mit den beiden Schneverdingerinnen Maja Rogosch und Emilia Schwarz die Silbermedaille gewonnen. Im Finale unterlag der Titelverteidiger gegen Österreich mit 0:3.
In der Vorrunde startete die deutsche Mannschaft mit zwei souveränen 3:0 – Erfolgen gegen Argentinien und die Schweiz. Ein spannendes Spiel entwickelte sich anschließend gegen Mitfavorit Österreich. Nach zwei verlorenen Sätzen starteten die Deutschen eine furiose Aufholjagd und glichen zum 2:2 aus. Im Entscheidungssatz hatten dann die Österreicherinnen knapp mit 11:9 die Nase vorn und sicherten sich dadurch vorzeitig den Gruppensieg. In den beiden abschließenden Gruppenspielen gewann Team Deutschland mit 3:0 gegen Chile und mit 3:1 gegen Brasilien.
Nach dem erfolgreichen Viertelfinale, in dem Chile ohne größere Probleme erneut mit 3:0 geschlagen wurde, stand das Halbfinale gegen die Schweiz an. Mit den beiden Jahnlerinnen Emilia Schwarz im Angriff und Maja Rogosch in der Abwehr starten die deutschen mit einem 11:4 Satzerfolg optimal ins Spiel. Im zweiten Satz musste man nach einer frühen Führung beim Stand von 8:8 den Ausgleich hinnehmen. Begünstigt von drei Schweizer Angriffsfehlern baute Deutschland den Spielstand nach Sätzen auf 2:0 aus. Im dritten Durchgang konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Nach dem zwischenzeitlichen Stand von 7:7 gelangen dem Favoriten vier Punkte in Folge zum 11:7 Satzgewinn. Mit 3:0 zogen die deutschen Mädchen unter dem Jubel der zahlreich mitgereisten Fans und Eltern ins Finale ein. Emilia Schwarz wurde nach einer starken Leistung als MVP, also als wertvollste Spielerin des Spiels, ausgezeichnet. Nicht zuletzt dank ihrer erfolgreichen Angriffspunkte steht Deutschland damit im Finale gegen Österreich. „Das lief heute richtig gut bei mir und ich freue mich über diese Auszeichnung“ fühlte sich Schwarz geehrt.
Bei schwierigen Bedingungen mit 12 Grad, Regen und starkem Wind startete Titelverteidiger Deutschland im Finale erneut mit Emilia Schwarz in der Startformation. Maja Rogosch musste trotz einer überzeugenden Vorstellung im Halbfinale zu Beginn auf der Bank Platz nehmen. In einem hart umkämpften ersten Durchgang hatte Österreich mit 11:9 das bessere Ende für sich. Der schwer zu bespielende Platz ließ kaum einen ruhigen Spielaufbau zu und so kam es mehr und mehr auf die Angaben beider Teams an. Im zweiten Satz lief Deutschland von Beginn an einem Rückstand hinterher. Mitte des Satzes musste Schwarz den Platz für Leni Hasselberg vom TV Brettorf im Angriff räumen, aber auch diese Maßnahme zeigte keine Wirkung. Die deutsche Abwehr war läuferisch nicht auf dem Niveau, um die Angriffe der Österreicherinnen parieren zu können. Kaum ein Ball wurde im Spielfeld gehalten und somit kam man zu keinem Spielaufbau oder eigenen Angriffen. Mit 7:11 ging man nun mit einer schweren 0:2 – Hypothek in den nächsten Abschnitt. Aber auch hier war in der Abwehr keine Besserung in Sicht und lediglich die erfolgreichen Angaben der erst 15-jährigen Hasselberg hielten den Titelverteidiger noch im Spiel. Mitte des Satzes kam Rogosch dann doch noch zu ihrem Finaldebüt, konnte aber auch keine entscheidenden Impulse mehr setzen. Beim Stand von 10:9 verwandelte Österreich den ersten Matchball und sicherte sich damit den dritten WM-Titel der weiblichen U18.
Nach der ersten Enttäuschung überwog bei Rogosch und Schwarz dennoch der Gewinn der Silbermedaille und eine bis zum Finale überzeugende Weltmeisterschaft der beiden Heidschnucken: „Diese WM war ein großartiges Erlebnis, dass ich nie vergessen werde. Ich bin sehr stolz darauf, Teil dieser Mannschaft gewesen zu sein“ sagte Angreiferin Emilia Schwarz nach der Siegerehrung. Ähnlich euphorisch fiel das Fazit von Abwehrspielerin Maja Rogosch am Ende des Turniers aus: „Ich bin dankbar dafür, dass ich diese Chance bekommen habe, hier sein zu dürfen. Ich habe jeden Moment genossen und es hat unglaublich viel Spaß gemacht. Mit diesem Team auf dem schönsten Faustballplatz der Welt mit Vulkan im Hintergrund spielen zu können und dann noch Vize-Weltmeister zu werden macht mich sehr glücklich.“
Die Bronzemedaille sicherte sich die Schweiz durch einen 3:0 – Sieg über Brasilien.
Beim parallel ausgetragenen Wettbewerb der männlichen U18 gewann das deutsche Team die Goldmedaille. Gegen starke Brasilianer setzte sich die Mannschaft des Bundestrainer-Duos Kolja Meyer und Tim Lemke in einem dramatischen Finale mit 3:2 durch und sicherte den 7. Weltmeistertitel für Faustball Deutschland in dieser Altersklasse. Im Spiel um Platz 3 behielt Österreich mit 3:1 die Oberhand über die Schweiz. Randnotiz: An gleicher Stelle in Llanquihue gewannen die deutschen U18 Männer bereits 2006 den WM-Titel gegen Brasilien. Als Spieler stand damals der heutige U18-Bundestrainer Tim Lemke auf dem Feld. Der Bundestrainer 2006 war seinerzeit der Schneverdinger Olaf Neuenfeld, der heute Männer-Bundestrainer ist.
Ergebnisse: www.24.fistballu18wc.com/results/