Nachbericht 2. Schnucken-Cup 2024
Nach dem Vorjahreserfolg des erstmalig ausgetragenen Schneverdinger Schnucken-Cups 2023, verbuchen die Organisatoren auch den 2. Schnucken-Cup als vollen Erfolg. Über 300 Zuschauer fanden den Weg in die KGS-Halle in Schneverdingen und bewunderten erst die Kleinsten in ihren jungen Faustballzügen und fieberten im Anschluss bei den Showkämpfen der Erwachsenen mit.
Hauptorganisator Olaf Neuenfeld eröffnete um 12 Uhr den Schnucken-Cup mit einer herzlichen Begrüßung aller teilnehmenden Mannschaften des Jugendkleinfeldturniers. Rund 65 Kinder und Jugendliche der Altersklassen U10, U12 und U14 hatten sich vor Neuenfeld eingefunden und konnten es kaum erwarten die ersten Bälle zu spielen. Die gleiche Szene bot sich zur gleichen Zeit nur wenige Hundertmeter entfernt in der zweiten Austragungsstätte. In der Sporthalle „Harburger Straße“ fanden sich die Jugendlichen der Jahrgänge U16 und U18 ein, um dort ihre Schnucken-Cup-Sieger zu ermitteln. 2 Stunden ununterbrochener Faustball, in 2 Turnhallen, dabei 7 Vereine, mit über 100 teilnehmenden Faustballerinnen und Faustballern und unendlicher Freude – so lässt sich der Turnierverlauf am Sonntagmittag wohl am besten beschreiben. Nach einer würdigen Siegerehrung mit Medaillen für alle Kinder zog Neuenfeld seine erste Resonanz, während sich in der Sporthalle nebenbei die Erwachsenen auf ihren Showkampf vorbereiteten: „Das ist genau das, was wir mit unserem Schnucken-Cup erreichen wollten – fröhliche Gesichter bei den Kindern, zufriedene Eltern, die ihre Kinder anfeuern und eine Menge Spaß. Hier in den ersten beiden Stunden sehen wir, dass Faustball eben nicht nur Sport, sondern auch Familie sein kann.“
Währenddessen füllten sich die Zuschauerränge immer weiter. Heimische Zuschauer aus Schneverdingen, aber auch Zuschauer aus anderen Faustballvereinen fanden sich zum Highlight des letzten Faustballevents des Jahres ein. Unter tobendem Applaus holte Neuenfeld die Mannschaften des ersten Showkampfs in die Halle. Die Kinder, die zuvor noch das Kleinfeldturnier gespielt hatten, durften gleich eine zweite Rolle einnehmen und begleiteten die „Großen“ als Einlaufkinder. Zuerst das Team in schwarz – der amtierende Weltmeister der männlichen U18 mit ihrem Bundestrainer Tim Lemke. Danach die Herausforderinnen – die Bundesligafrauen des TV Jahn Schneverdingen. Sogleich standen insgesamt insgesamt sieben U18-Weltmeister, zwei U18-Vize-Weltmeisterinnen und zwei Vize-Weltmeisterinnen bei den Frauen auf dem Spielfeld. Die Faustballsparte des TV Jahn Schneverdingen nutzte diese Gelegenheit für eine kleine Ehrung der besonderen Leistungen dieser außergewöhnlichen Sportlerinnen und Sportler und überreichte jeder und jedem ein kleines Präsent. Besonders erfreut war man in Schneverdingen natürlich über die Erfolge der Heidschnucken (Maja Rogosch und Emilia Schwarz in der U18, Laura Kauk und Helle Großmann bei den Frauen). Danach übergab Neuenfeld an Schiedsrichter Kai Schnur aus Lübberstedt, der daraufhin den ersten Showkampf eröffnete. Die Männer spielen gewöhnlich über eine 2 Meter hohe Leine, die Frauen über 1,90 m – der Kompromiss beim Schnucken-Cup: die Leine auf 1,95m. Dafür mussten die Männer allerdings mit dem Damenball zurechtkommen, der wesentlich leichter ist als der in der Männerriege. Damit es auch zu einem sportlichen Wettkampf, möglichst ohne Verletzungen kommt wurde der sogenannte „Block“ für beide Mannschaften verboten. „Das vor allem bei den Männern gespielte über die Leinegreifen, während der gegnerische Angreifer am Schlag ist, birgt für die Frauen gegen die Männer ein zu hohes Risiko. Dass sich im schlimmsten Fall hier noch jemand verletzt nehmen wir nicht in Kauf – wir wollen unseren Faustballsport zeigen, das geht auch ohne Block.“, erklärte Neuenfeld den angereisten Zuschauern während die Mannschaften sich bereit machten. Der erste Satz des doch recht ungleichen Aufeinandertreffens war sehr ausgeglichen. Beim Stand von 8:10 hatte das U18-WM-Team die ersten Satzbälle. Doch die Jahnlerinnen beeindruckten mit gleich vier Zählern in Folge und wehrten damit nicht nur die ersten Satzbälle ab, sondern zogen an ihren Konkurrenten vorbei und gewannen den ersten Abschnitt mit 12:10. Ab dem zweiten Satz spielten die Männer dann ihre ganze Klasse aus und punkteten bei den chancenlosen Frauen. Die weiteren Satzergebnisse wurden im deutlicher zu Gunsten der U18-Weltmeister. Mit dem 7:11 zum Satzausgleich, folgten mit 6:11 die Satzführung und schließlich mit dem 4:11 im vierten Satz der deutliche Sieg der im Vorfeld gehandelten Favoriten. Die Mannschaftsführerin der Schneverdingerinnen Laura Kauk hatte mit schlimmerem gerechnet: „Dass wir gegen die Jungs auf verlorenem Post landen würden, hatten wir uns natürlich schon gedacht. Umso mehr Spaß hat es gemacht, sich selbst mal herauszufordern und zu schauen, was wir gegen so starke Gegner ausrichten können. Helle Großmann hat im Angriff einige sehenswerte Punkte gemacht und auch in der Abwehr konnten wir mehr Bälle rausholen als erwartet – damit kann es nächstes Wochenende zum Champions Cup gehen.“ lächelnd fügt die 24-Jährige noch an: „und da dann ja zum Glück wieder gegen Frauen.“
Im Anschluss folgte der letzte große Programmpunkt: der Bundesligist TV Brettorf forderte erneut ein Allstar-Team heraus. In der letzten Schnucken-Cup-Auflage vor einem Jahr gewann der TVB mit 4:3 nur äußerst knapp und wollte einen zweiten Sieg folgen lassen. Doch die Allstars um ehemalige Nationalspieler machten den Bundesligisten aus dem Norden einen Strich durch die Rechnung. Im ersten Satz nutze Allstar Tobias Kläner (ebenfalls vom TVB) den ersten Satzball und platzierte seinen Angriff unerreichbar für den extrem schnellen Tom Hartung. Hartung selbst war mit seinem Teamkollegen Hauke Spille im vergangenen Sommer, während in Schneverdingen das Heideblütenfest im vollen Gange war, mit Neuenfeld als Bundestrainer an der Seite als Nationalspieler Europameister. Aber im zweiten Satz kamen die Brettorfer zurück, gaben sich nicht so leicht geschlagen. Mit 11:6 gelang kurzerhand der Satzausgleich. Wenngleich auch die Allstars erneut eine Antwort parat hatten. Hier boten sich den Schneverdingern dann die Blockduelle, die sie sonst aus dem Frauenwettkampf wenig gewohnt sind, gleich ein ums andere Mal. Mit 6:11 behielten die Allstars in schwarz die Oberhand und zogen dem TVB allmählich davon. Das Team in weiß, der TV Brettorf, beeindruckte zum Start in den vierten Satz mit einem Punktefolge von 5:0-Zählern, ließ diese aber einreißen. Beim Stand von 7:7 das erste Mal in diesem Satz ein Ausgleich, der TVB machte noch zwei Punkte und dann war es geschehen. Mit vier Punkten in Folge marschierte das Allstar-Team davon. Allen voran Hauptangreifer Tobias Kläner – er entschied das Spiel mit einem kompromisslosen Ass in der Brettorfer Spielfeldhälfte. Die Endabrechnung aus den vergangenen beiden Jahren fordert also ein erneutes Wiederholen des Schnucken-Cups. Beide Mannschaften gewannen je ein Duell und somit steht es in der TVB vs. Allstars Schnucken-Cup-Rechnung 1:1.
Das spielt dem hoch zufriedenen Neuenfeld in die Karten „Faustball zwischen den Jahren scheint absolut gewollt zu sein. Das zeigt mir nicht nur die hohe Zahl an Teilnehmenden und die vielen Zuschauer auf der Tribüne, sondern auch die durchweg positiven Rückmeldungen. Wir haben im Vergleich zum letzten Jahr an ein paar Stellschrauben gedreht und wollen im nächsten Jahr nochmal optimieren. Ich hoffe erneut auf so erfreute Faustballerinnen und Faustballer zu treffen, damit dem 3. Schneverdinger Schnucken-Cup nichts mehr im Wege steht.“
Mit einem besonderen Highlight lockte der Bundestrainer aus Schneverdingen während des sportlichen Geschehens wieder alle Faustballbegeisterten in die Sporthalle. Die einzigartige Trikottombola sorgte auch in diesem Jahr wieder für Aufsehen. Unter den 30 Tombolapreisen befanden sich zahlreiche Kleidungsstücke des TV Jahn Schneverdingen, aber auch von der Top-Faustballnation Deutschland in allen verschiedenen Größen. Die Hauptpreise in diesem Jahr originalsignierte Weltmeistertrikots, die im Sommer 2023 in Mannheim getragen wurden, ein einmaliges Must-have für jeden Faustballfan.