Nachbericht Deutsche Meisterschaft U18
„Vielleicht klappt es ja auch mit einer Medaille zurück nach Hause zu kommen.“, hoffte die 17-jährige Natascha Winter noch am Freitag vor der Abreise mit ihrer Mannschaft zur Deutschen Meisterschaft. Und wie es geklappt hat – die U18 des TV Jahn Schneverdingen gewann am vergangenen Wochenende in Thiersheim in einem packenden Spiel um Platz 3 die Bronzemedaille der Deutschen Meisterschaft.
Der Start am Samstagmorgen hätte für die Jahnlerinnen kaum schwerer sein können, es wartete der Ahlhorner SV. Der Top-Titelfavorit und auch am Finaltag gekrönte neue Deutscher Meister zeigte den Schneverdingerinnen von Beginn an die Grenzen auf. Der ASV setzte die Jahn-Abwehrreihe ordentlich unter Druck, punktete ein ums andere Mal. Auch die Angreiferinnen bissen sich an der Formation der Blau-Weißen die Zähne aus, diese parierten hervorragend auf allen Positionen, sodass der TV Jahn zu selten zu eigenen Punkten kam. Schließlich gelangen den Heidschnucken 6 Punkte in Satz 1 und 7 in Satz 2, die Oldenburgerinnen hingegen punkteten 11 Mal. Die Deutsche Meisterschaft begann für die Heideblütenstädterinnen mit einer klaren 2:0-Niederlage. Im zweiten Spiel gegen den TV Unterhaugstett fand die Mannschaft zunächst zurück auf die Erfolgsspur. Der TV Jahn ging mit 11:7 in die Satzführung, produzierte im folgenden Abschnitt aber vermehrt Eigenfehler und verlor den Satz prompt mit 7:11. Nun mussten aber die Siege her, die für ein Weiterkommen in die Endrunde am Sonntag zwingend notwendig waren. Gegen den Ausrichter vom TS Thiersheim sowie gegen den TV Bretten stellten sich die Eigenfehler der Jahnlerinnen nahezu ein und sie glänzten mit einem reibungslosen Spielaufbau. In Spiel 3 des Tages gewann die Mannschaft von Trainerin Christine Seitz gegen Thiersheim mit 11:4/11:1 und im letzten Spiel gegen Bretten mit zweimal 11:5. Gruppenfavorit Ahlhorn marschierte währenddessen von Sieg zu Sieg und war zum Tagesabschluss unangefochtener Gruppensieger mit 8:0 Punkten. Gefolgt vom TV Jahn und dem TV Unterhaugstett mit je 5:3 Punkten, doch die Jahnlerinnen hatten mehr Gut-Bälle und weniger Fehler auf dem Ballkonto vorzuweisen und landeten damit auf Platz 2 der Vorrundengruppe A. Dieser Erfolg nach dem ungewünschten Start zu DM-Beginn brachte die Rot-Weißen am Sonntagfrüh in die Qualifikationsrunde gegen den VfL Kellinghusen. Beide Teams agierten auf Augenhöhe, wollten unbedingt ins ersehnte Halbfinale. Satz 1 ging mit 11:9 an den TV Jahn, doch der VfL gleicht mit 8:11 zum Satzgleichstand aus. Auch der Entscheidungssatz wollte lange keinen Sieger herauskristallisieren. Am Ende sind es dann die Nachlässigkeiten der Schleswig-Holsteinerinnen, die den Sieg für Schneverdingen brachten. Ein Rückschlag ins Aus von der Angreiferin aus Kellinghusen brachte den Abpfiff und den erneuten 11:9 Satzgewinn für die Mannschaft aus der Heide. Im Halbfinale trafen die kampfstarken Schneverdingerinnen dann auf den Ohligser TV. Dass das eine Herausforderung würde gestand sich Trainerin Christine Seitz schon vor Anpfiff ein „Ohligs hat wirklich eine sehr schlagkräftige Angreiferin, die auch schon in der Bundesliga ihre Erfahrungen sammeln konnte. Sie ist völlig zu Recht in den Nationalkader berufen worden und hat ihre Nominierung in dem Spiel gegen uns dann auch nochmal deutlich unterstrichen.“ Die Jahnlerinnen konnten phasenweise sehr gut mithalten, sorgten mit der ein oder anderen Rettung in der Defensivarbeit für sehenswerte Aktionen. Doch jeweils im Kampf um die finalen Bälle, war es dann der OTV mit dem erfolgreichen Punkt. Mit 11:4 und 11:8 gingen beide Sätze an die Rheinländerinnen, die damit den Einzug ins große DM-Finale feierten – der TV Jahn freute sich nach einem kurzen enttäuschten Moment auf das Spiel um die Bronzemedaille. Im Duell um den Podestplatz war es der SV Kubschütz, der im ersten Satz den TV Jahn auf der Strecke ließ. Mit 9:11 ging die Mannschaft in Grün in Führung, doch die Schneverdingerinnnen wussten sich zu wehren. Mit von nun an einer kompakten Mannschaftsleistung, allen voran mit sauberen ersten Annahmen, einem ruhigen Zuspiel und hervorragenden Angriffen gelang den Heidschnucken die Aufholjagd Punkt für Punkt. Mit dem 11:5 für den TV Jahn ging es in den alles entscheidenden letzten Satz. Die Jahnlerinnen behielten die Nerven und zeigten ihre routinierteste Spielweise. Mit dem Punkt zum 11:6 riss das Jahn-Team die Hände in die Luft und konnte das Erreichte kaum glauben. Auch wenn sie nicht bis zum Finale gekommen sind, überwiegt der stolz und dass auch bei ihrer Trainerin „Wir haben nicht in jedem Spiel unsere allerbeste Leistung abgerufen, die hätte es für die oberen zwei Plätze definitiv gebraucht. Wir sind mit unserer Medaille um den Hals sehr zufrieden und haben uns für die harte Arbeit im Training belohnt.“ In der letzten Saison war nach dem 5. Platz bei der Norddeutschen Meisterschaft Schluss, in diesem Jahr gelang neben der Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft hier sogar eine Bronzemedaille – diese Steigerung kann sich mehr als nur sehen lassen.
Zum Einsatz kamen: Nina Karahmetovic, Lisa Krüger, Laura Oestreich, Maja Rogosch, Nele Rogosch, Emilia Schwarz, Leni Seyer und Natascha Winter
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