Nachbericht Deutsche Meisterschaft 26.+28.07.2024

Die Revanche gegen Weltpokalsieger TSV Dennach ist mehr als geglückt. Im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft bezwang der TV Jahn Schneverdingen in Stammheim ihre Dauerkonkurrentinnen aus Dennach mit 3:1 und belohnten sich in einem dominanten Finale gegen den Ahlhorner SV mit 3:0 mit der Titelverteidigung der Deutschen Meisterschaft.

Nach einem langen Samstag im Volkbank Stadion des TSV Stammheim war es um 17:30 Uhr für die Mannschaft von Head-Coach Christine Seitz und Co-Trainer Olaf Neuenfeld so weit. Ein weiterer Finalist musste gefunden werden, der am Sonntag auf den Gewinner Ahlhorn aus dem ersten Halbfinale treffen wird. Für das Halbfinale war den Nordmeisterinnen Schneverdingen schon schnell klar, auf den sie treffen werden. Die Dennacherinnen konnten sich einige Stunden zuvor wenig überraschend gegen DM-Neuling Wangersen mit einem deutlichen 3:0 im Qualifikationsspiel durchsetzen und die unglaubliche DM-Atmosphäre schon einmal hautnah erleben. Der Jahn-Kader in den Startlöchern mit ihrer Stammformation um die Angreiferinnen Helle Großmann und Aniko Müller, die mannschaftsroutinierteste Hinrike Seitz im Zuspiel sowie die Abwehrspezialistinnen Annika Kriger und Laura Kauk. Auf der Jahn-Bank die Jüngsten, die U21-Nationalspielerin Lena Meyer für die Abwehr und U18-Nationalangreiferin Emilia Schwarz sowie die durch ihren Handbruch nicht spielfähige Alina Karahmetovic. Die Tribüne mit weit über 1.000 Zuschauern gefüllt und mit einer überragenden Stimmung im Stadion angestimmt von den zwei Stadionsprechern Christian Gillmann und Fabian Israel sowie unzähligen Fans im Livestream. Die Schneverdingerinnen legten in ihrem Halbfinalspiel schnell vor und gingen in Satz 1 bis zum Stand von 7:4 in Führung. Doch Dennach reagierte schnell und nahm eine Auszeit – mit Erfolg. Die Nordschwarzwälderinnen zogen gleich, aber die Jahnlerinnen hatten wieder ein Wörtchen mitzureden. Mit gleich drei Punkten in Folge sicherten sie sich die ersten Satzbälle und verwandelten gleich ihren zweiten zum 11:8. In Satz 2 ging es erneut lange hin und her und keine der beiden Abwehrreihen wollte dem anderen leichtes Spiel lassen. Wieder gelangen den Heidschnucken beim 10:7 die Satzbälle und verwandelten, wie im ersten Satz, zum 11:8. Im eng umkämpften Satz 3 dann der Schlagabtausch, wie eine Woche zuvor bei den World Tour Finals. Beim 9:10 war es dieses Mal der TSV, der sich die ersten Satzbälle erspielt hatte. Diesen verteidigte der TV Jahn, ging selbst mit dem ersten Matchball in Führung. Doch wieder gleichen die Weltpokalsiegerinnen aus und ziehen zum zweiten Satzball für sie weiter. Nach dem erneuten Ausgleich beim 12:12 nahmen das Jahn-Trainergespann das Timeout. Doch die letzten zwei Punkte gingen in der Folge an Dennach, die damit die Aufholjagd einleiteten (12:14). Beim Seitenwechsel besannen sich die Heideblütenstädterinnen dann ein letztes Mal auf ihre Stärken und setzten die Marschroute fest. Währenddessen passte bei den Pink Ladies nichts mehr zusammen und trotz mehrerer Wechsel auf nahezu allen Spielpositionen fanden sie nicht zu ihrer Formation. Diese Situation wussten die Jahnlerinnen auszunutzen und drehten noch einmal auf. „Dass der letzte Satz am Ende so deutlich wird, haben wir selbst nicht geglaubt.“, berichtete Playerin of the Match Müller. „Ich habe ehrlich gesagt selbst darauf gewartet, dass der Satz erneut zu kippen droht und Dennach wieder rankommen wird.“ Doch der TV Jahn marschierte Punkt für Punkt davon und verwandelte seinen inzwischen zweiten Matchball sofort (11:4). Die allererste große Hürde war genommen und die Bilanz der Partien zwischen den beiden Mannschaften sieht für die Schneverdingerinnen positiv aus. Innerhalb eines Monats standen sich Beide gleich dreimal gegenüber, dabei einmal im Finale des Champions Cups (Gewinner TVJ), einmal im Finale des World Tour Finals (Gewinner TSV) und zuletzt am DM-Wochenende im Halbfinale (Gewinner TVJ).
Der finale Sonntag hatte ein mindestens ebenso historisches Duell zu bieten. Die beiden Nordliga-Dinos TV Jahn Schneverdingen und der Ahlhorner SV standen sich einmal mehr gegenüber und klärten die Deutsche Meisterschaft unter sich. Aus den Feld-DM-Begegnungen seit 2004 herrschte insgesamt Gleichstand zwischen den Teams – vier Mal gewann der ASV und vier Mal der TV Jahn. Die Finalbegegnungen der letzten Jahre sprachen dabei aber eher für die Titelverteidigerinnen, dort gingen dreimal die Jahnlerinnen als Sieger vom Feld (2016, 2017 und 2023) und nur ein einziges Mal die Mannschaft aus Ahlhorn (2019). So auch dieses Mal bei der Mission des TV Jahn den vierten Deutschen Feldmeistertitel in Folge einzufahren. Seitz und Neuenfeld schickten erneut ihre bewährte Formation ins Rennen – getreu dem Motto „Never change a running system“. Und von Satz 1 an dominierten die Favoritinnen aus Schneverdingen, die auch in der Ligarunde beide Spiele gegen den ASV mit je 3:0 gewannen. Beim 8:3 für die Rot-Weißen waren eigene Nachlässigkeiten, die die Ahlhornerinnen um die Nationalspielerinnen Michaela Grzywatz und Jordan Nadermann im Spiel hielten. Doch mit dem 11:8 ging der TV Jahn in die 1:0-Satzführung. Es folgte der wohl spannendste Satz des Finaltages. Zu keinem Zeitpunkt des zweiten Satzes gelang es einer Mannschaft einen Punktevorsprung zu erzielen. Ab dem 3:3 ging es hin und her, eine Mannschaft legte vor, die andere zog gleich. Nach dem Jahn-Timeout (7:8) gelang das 8:8 und danach immer die kurzzeitige Führung der Schneverdingerinnen. Doch erst beim 12:11 waren es erneut die Heidschnucken, den die Zwei-Punkte-Führung in der Satzverlängerung gelang und damit den Satz für sich entschieden. Kurzer Prozess dann im letzten, dem TV Jahn fehlenden, Satz. Mit 8:1 legten die Rot-Weißen ordentlich vor und erarbeiteten sich eine äußerst komfortable Spielsituation. Vier Punkte gelang dem Team in Blau noch, bis es passierte. Großmann schlug einen Ball in die Schnittstelle zwischen Abwehr und Zuspielerin, Grzywatz kam gerade noch so heran, parierte allerdings zu weit. Ihre Ahlhorner Kolleginnen konnten ein fehlerhaftes Aufspringen des Balls nicht mehr verhindern und der neue Deutsche Meister stand fest. Der TV Jahn gewann das neunte Feld-DM-Duell zwischen den beiden Teams und damit den Titel des neuen Deutschen Feldmeisters. Zuspielerin Seitz, die nicht nur Playerin of the Match wurde, sondern auch zur besten Spielerin der Meisterschaft gekürt wurde, konnte ihre Freude har nicht zum Ausdruck bringen „Es hat uns richtig Spaß gemacht dieses Finale zu spielen. Egal, welches Turnier, jede Medaille ist schön, aber die goldene Funkelkette mag ich natürlich am liebsten!“ Die herausragenden Leistungen dieser Mannschaft dürften wohl jedem ein bisschen Gänsehaut verspüren lassen. Die Vereinsgewinnhistorie wird dank dieser herausragenden Mannschaft immer länger. Seit 2021 haben die Damen mit diesem Titel ganze 11 Meistertitel gewonnen (3x DM-Halle, 4x DM-Feld, 3x Europapokal und 1x Weltpokal) – Christine Seitz und Olaf Neuenfeld kann man wohl echte „Erfolgstrainer“ nennen.

Zum Einsatz kamen: Hinrike Seitz, Aniko Müller, Annika Kriger, Helle Großmann und Laura Kauk sowie Lena Meyer, Emilia Schwarz und Alina Karahmetovic

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Vorbericht Deutsche Meisterschaft Stammheim

In die Reihe des veranstaltungsreichen Julis der Bundesligadamen des TV Jahn Schneverdingen reiht sich zum krönenden Abschluss die Deutsche Meisterschaft der Frauen und Männer in Stammheim ein. Nach den kürzlich erfolgreichen internationalen Meisterschaften mit je einer Gold- und einer Silbermedaille möchte der TV Jahn am kommenden Wochenende erneut das Podest erklimmen.

Ganz Faustball Deutschland blickt mit Spannung auf die kommende Deutsche Meisterschaft. Seit Tagen laufen die Vorbereitung auf das nationale Top-Event. Die Zuschauer erwartet einiges, von Catering und Getränke über spezielle VIP-Plätze, Live-Bands und Partys, gibt es fast alles. Auch für die Kids ist mit Kleinfeldturnieren, einem Jugendzeltlager und vielen Spielangeboten gesorgt. Der Ausrichter TV Stammheim wirbt mit den Worten „die beste DM aller Zeiten auszurichten“ und sorgt für das perfekte drumherum, doch im Mittelpunkt stehen die je 6 besten Mannschaften Deutschlands. Der Turnierbaum verspricht einiges und in der Frauenrunde herrscht einer der wohl größten Konkurrenzkämpfe:
Die Frauen starten mit einem spannenden Prolog in die deutsche Faustball-Meisterschaft in Stuttgart. Denn der TV Stammheim, Sechster der Bundesliga-Südstaffel, bekommt am Freitag ab 18.30 Uhr als gastgebender Verein die Chance auf den Sprung in die Endrunde. Dafür muss ein Sieg gegen den Süd-Dritten TSV Pfungstadt her. Klar verteilte Rollen? Von wegen: Die Schwäbinnen feierten vor wenigen Tagen im letzten Saisonspiel und mit dem letzten Ballgewinn (15:14) zum 3:2-Triumph den Klassenerhalt – beim TSV Pfungstadt, wohlgemerkt! Diese Punktlandung dürfte dem Underdog Rückenwind verleihen. „Wir werden Stammheim sicher nicht unterschätzen“, sagt Pfungstadts Nationalspielerin Kim Trautmann. „Sie haben uns besiegt und auch den anderen Spitzenteams immer wieder Sätze abgenommen. Das wird ein spannendes Duell. Wir freuen uns darauf und wollen in die nächste Runde.“
Bei den Viertelfinal-Begegnungen am Samstagvormittag tritt zunächst der Sieger des Vorabends an. „Falls wir es sind, die dann dem Ahlhorner SV gegenüberstehen, sind wir sicher nicht der Favorit“, so Kim Trautmann. „Aber wir haben in dieser Saison schon Dennach, Calw und Segnitz geschlagen und rechnen uns was aus.“ Die Blau-Weißen wiederum sind ein Meisterschafts-Dauerbrenner und echtes Turnier-Team. Zwar mussten sie sich auch in diesem Jahr im Norden mit Platz 2 hinter TV Jahn Schneverdingen zufriedengeben, allerdings nur aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses.
Im zweiten Viertelfinale trifft mit dem TSV Dennach ein Titelfavorit und der frischgebackene World-Tour-Finalsieger auf Außenseiter MTV Wangersen. Das junge Team aus dem Kreis Stade schaffte am letzten Spieltag noch den Sprung von Platz 5 auf 3 „und das war so unreal, aber umso schöner“, berichtet Schlagfrau Vivien Werner. „Wir haben nichts zu verlieren und werden unser Bestes gegen Dennach geben.“ Eine wichtige Rolle wird Abwehrspielerin Janina von der Lieth zukommen, die als Routinier und einzige in der Mannschaft mit DM-Erfahrung auf die jüngeren, unerfahrenen Spielerinnen einwirken wird.
Nachmittags steigen die Halbfinals und die Süd- (TSV Calw) und Nord-Meister (Schneverdingen) sind gefordert. Die „Löwinnen“ aus Calw, die in den letzten vier Hallen-Meisterschaften Gold, Silber und zweimal Bronze gewannen, wollen nun auch auf dem Feld nach dem Titel greifen. Die Chancen sind mit der erfahrenen Abwehr und der starken Offensive, mit Fenja Stallecker an der Seite der Wiedergenesenen Henriette Schell sicher gestiegen. Gegner wird der Ahlhorner SV, TSV Pfungstadt oder TV Stammheim sein. Für Sandra Janot, die seit 2009 mit den Löwinnen Bundesliga spielt, seit 2013 als Kapitänin, wäre der Einzug ins Endspiel ihrer 25. Deutschen Meisterschaft der glänzende Abschluss einer großartigen Karriere.
Am Samstagabend könnte es zum vorläufigen Höhepunkt kommen: Titelverteidiger TV Jahn Schneverdingen – gegen Dennach? Ja, wenn es nach Laura Kauk geht. „Wangersen hat eine richtig gute Runde gespielt und ich lasse mich gern überraschen. Aber ich gehe davon aus, dass wir wie am letzten Samstag in Mannheim dem TSV Dennach gegenüberstehen werden. Da ist Spannung garantiert. Man kann sagen, dass bei 50 Duellen jedes Team 25-Mal gewinnt. Nun müssten wir wieder dran sein“, sagt die Kapitänin der Heidschnucken augenzwinkernd mit Blick auf das hochklassige World-Tour-Finalspiels, das mit 4:2 an den Schwarzwälder Verein ging. Dennachs Sonja Pfrommer sieht das natürlich anders. „Wir haben ein frisches tolles Team mit einem krassen Kader, das sich nach Schwierigkeiten zum Saisonanfang stetig gesteigert hat.“ Mit dem vorläufigen Höhepunkt beim World Tour Finale. Die Abwehr war fast nicht zu überwinden und vorne wechselte Spielertrainerin Anna-Lisa Aldinger fleißig durch: Sonja Pfrommer, Pia Neuefeind und Maya Mehle zeigten nahtlos Faustball auf höchstem Niveau. „Das haben wir uns in dieser Feldrunde erarbeitet. Wir sind alle bodenständig, da ist kein King Käs‘ dabei“, so Sonja Pfrommer. So oder so: entweder Dennach oder Schneverdingen muss vor dem Endspiel zusammenpacken.
Die Herzen der Jahnlerinnen schlagen bereits doppelt so schnell, wenn sie den Aufbau der Stammheimer auf den Sozialmediakanälen verfolgen. Pure Freude, auf das was kommt auch bei dem Schäfchen, dass am längsten im Schnuckenstall wohnt, Hinrike Seitz, „Die Anspannung auf das kommende Duell kann ich auch jetzt, einige Tage vor der DM spüren. Unser Blick geht natürlich auf das Halbfinale gegen wahrscheinlich Dennach. Wir müssen alles reinlegen, um bei denen zu punkten – die müssen alles reinlegen, um bei uns zu punkten. Ich bin heiß auf das Spiel und weiß, dass es vor dieser Kulisse etwas Großes werden wird.“
Im Jahn-Kader hat sich im Vergleich zum letzten Wochenende ein bisschen was verändert. Alina Karahmetovic ist verletzt, ihre Saison ist leider frühzeitig durch ihren Handbruch beendet. Auch die im Finale für Karahmetovic eingewechselte Luca von Loh kann studiumbedingt nicht noch einmal spontan dabei sein. Den Verlust zweier Top-Abwehrspielerin versucht die Europapokalsiegerin Annika Kriger auszugleichen. Nach dem gewonnenen Titel in Österreich und ihrer Abwesenheit in Mannheim, wird sie wieder im Jahn-Trikot auflaufen und ihre Abwehrreihe mit Kapitänin Kauk und U21-Nationalspielerin Lena Meyer unterstützen. Auch die Angreiferinnen Helle Großmann und Aniko Müller erhalten eine weitere Kraft in ihren Reihen. Die mannschaftsjüngste Emilia Schwarz wird zum DM-Team dazustoßen und eine weitere Option für den Jahn-Angriff bilden. Sie wurde vor wenigen Wochenende von U18-Bundestrainerin Heike Hafer in das Jugendnationalteam berufen und sieht die Deutsche Meisterschaft als einen der größten Höhepunkte vor der kommenden WM in Chile.
Die beiden wohl größten Favoriten auf den Deutschen Meistertitel sind nach dem so kämpferischen World Tour Finale der TV Jahn und die Pink Ladies. Doch diese beiden Mannschaften treffen beim Viertelfinalsieg Dennachs bereits in Halbfinale aufeinander. Auf der anderen Seite des Turnierbaums besetzen die DM-Dauerkandidaten Ahlhorner SV und TSV Calw die Favoritenplätze. Ob sich nach drei gewonnenen DMs in Folge wieder Schneverdingen durchsetzen wird, oder ob es einer der Mitkonkurrentin werden wird, bleibt wohl bis zum letzten gespielten Ball offen.

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Nachbericht Jürgen-Wegner-Pokal U16 20.-21.07.2024

Am vergangenen Wochenende wechselte die Schneverdingerin Lisa Krüger ihre Trikotfarbe. Vom TV Jahn Rot schlüpfte sie ins Niedersachsen Blau und gewann im Vergleich der Bundesländer mit der NTB-Landesauswahl in Schwabach (Bayern) die Goldmedaille.

In der Vorrunde, am ersten Wettkampftag ganz nach dem Turniermodus „Jeder gegen Jeden“, legte die Auswahl der besten Spielerinnen der Altersklasse U16 in Niedersachsen einen sehenswerten Start hin. Mittendrin bei Temperaturen über 30° die Abwehrspielerin Lisa Krüger, die als einzige Jahnlerin einen überzeugenden Lehrgang im Vorfeld spielte und die Auswahl-Trainerinnen von sich überzeugen konnte. Zwar blieb das erste Spiel des Tages gegen die Schwaben Unentschieden (15:14, 4:11), doch stellte sich im weiteren Tagesverlauf ein erfolgreicher Sieg gefolgt vom nächsten ein. Gegen Schleswig-Holstein gewann die NTB-Mannschaft mit 11:6 und 15:13, gegen Bayern knapp mit 13:11 und 11:9, gegen Baden deutlicher mit 11:5 und 11:7 sowie gegen Schlusslicht Thüringen sehr dominant mit 11:0 und 11:2. Da die Niedersachsinnen eigens ihre Partie gegen ihre unmittelbaren Verfolgerinnen aus Schleswig-Holstein gewinnen konnten, reichte es problemlos mit 9:1 Punkten für den ersten Tabellenplatz. Dieser brachte die wohl komfortabelste Startposition für den anschließenden Finaltag.
Halbfinale am Sonntag. Der blau-weiße NTB traf auf den Viertplatzierten der Vorrundenduelle, die Mannschaft aus Bayern. Ehe es gegen sie einen Tag zuvor noch knapp im Spielstand zuging, gelang im erneuten Aufeinandertreffen der volle Erfolg. Die Niedersachsinnen gingen schnell in Führung und punkteten Ball für Ball. Gleich beide Sätze gingen mit 11:7 und 11:6 ungefährdet an die Siegerinnen vom Vortag.
Im zweiten Halbfinale setzte sich zeitgleich die Mannschaft aus Schwaben durch. Beide Teams hatten sich in der Vorrunde mit einem Unentschieden getrennt und hatten nun noch eine Rechnung miteinander offen. In der ersten Spielfeldhälfte profitierte die Mannschaft Krügers vor allem von den Fehlern auf der Gegenseite, aber auch von den Schlägen ihrer eigenen Angreiferinnen (11:7). Im zweiten Satz wurde es dann etwas enger. Bei allen Spielerinnen zeigte allmählich die Erschöpfung aus den anstrengenden Leistungen aus den vergangenen Partien mit den extremen Temperaturen. Den längeren Atem, den stärken Willen und das bekannte letzte Quäntchen Glück bei der NTB-Mannschaft (11:8). Der Jubel fand keine Grenzen, die Niedersachsinnen kristallisierten sich ganz klar als beste Landesmannschaft heraus und feierten ihren Titel als Deutsche Meisterinnen im Ländervergleich. Krüger trat mit einem breiten Strahlen den Weg in ihre Heimat Schneverdingen an „Was ein Wochenende! Die Temperaturen haben es uns wirklich nicht leicht gemacht. Doch zum richtigen Zeitpunkt konnten wir all unsere Kräfte nochmal zusammenkratzen. Ich bin stolz, dass es am Ende gereicht hat und ich mit einer Goldmedaille zurück zu meinen Vereinsmädels kehren kann.“

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Nachbericht World Tour Finals 18.-20.07.2024

Nach einem kurzen Augenblick der Enttäuschung, kehrte dann doch das Strahlen in die Gesichter der Frauen des TV Jahn Schneverdingen. In einem packenden Endspiel, dass ausnahmslos alles über spektakuläre Abwehraktionen, beeindruckende Angriffsschläge und unerwartete Wendungen zu bieten hatte, gewannen die Schneverdingerinnen bei den World Tour Finals in Mannheim die Silbermedaille.

In der Vorrundengruppe B wurden die Jahnlerinnen ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht. Mit ihrer eingespielten Qualitätsmannschaft bestehend aus Helle Großmann, Aniko Müller, Hinrike Seitz, Luca von Loh, Alina Karahmetovic, Lena Meyer und Laura Kauk marschierten sie als einzige Mannschaft mit gleich dreimal 3:0 durch die Vorrunde und erzielten hochverdient den Gruppensieg. Den Gegnerinnen am Donnerstag von der FBC Linz-Urfahr (AUT) mit 11:9, 11:7 und 11:3, dem SVD Diepoldsau-Schmitter mit 11:2, 14:12 und 11:7 sowie der FG Elgg-Ettenhausen mit 11:9, 11:5 und 11:5 (beide SUI) am Freitagvormittag haben die Heidschnucken allesamt keine Chance auf einen Satzgewinn gelassen. „Der Vorrundenauftakt ist wirklich absolut nach Maß verlaufen. Wir sind hochkonzentriert in die Spiele gegangen und konnten viel Selbstvertrauen für die Endrunde tanken“, berichtete die Hauptangreiferin Helle Großmann nach ihrem starken Auftritt in den ersten drei Duellen. Und das war wichtig. In der anderen Vorrundengruppe bot sich kurz zuvor eine Zitterpartie zwischen dem brasilianischen Team SOGIPA und den Pink Ladies vom TSV Dennach (GER) um den Vorrundensieg. Die beiden Medaillenfavoritinnen waren zu diesem Zeitpunkt durch ihre zwei Pflichtsiege aus den vorherigen Spielen schon qualifiziert für das Halbfinale, wollten aber zwingend dem Gruppensieger vom TV Jahn im kommenden K.o.-Spiel aus dem Wege gehen. Den Kürzeren zog hierbei die Mannschaft aus Südamerika und stand ab diesem Moment vor seiner wohl größten Herausforderung.
Pünktlich um 19:30 Uhr war es dann so weit. Der TV Jahn in Rot und SOGIPA in schwarz betraten das Spielfeld und boten ein Duell der Extraklasse im Rhein-Neckar-Stadion. Doch die Schneverdingerinnen verpassten den Start und gerierten durch die herausragenden Angriffe der Allrounderin Isabella Lucchin in den Satzrückstand (4:11). Doch wie so oft hatten die Jahnlerinnen eine Antwort parat und kamen gleich in Satz zwei zurück in die Partie. Die Angaben wurden von der Jahn-Abwehr Karahmetovic und Kapitänin zunehmend entschärft und der Gegenangriff eingeleitet – es folgte mit 11:8 der Satzgleichstand zum 1:1. Von da an die deutsche Mannschaft wesentlich besser am Zuge. Konsequenter als zuvor verwandelten Großmann und Müller ihre Chancen und brachten den Jahn-Express in Richtung Finaleinzug. Und so kam es auch. Nach dem Satzgewinn in Satz 3 (11:9), waren es auch im letzten Satz die Heideblütenstädterinnen, die die optimalen Zuspiele ihrer so starken Mittelspielerin Seitz verwandelten. Die letzte Angabe der flexibelsten Angreiferin des Turniers Lucchin entschied das Spiel. Sie erwischte Müller mit einem kurzen Ball im 3-Meter-Raum, blickte auf den Boden und sah ihren Fuß auf der Angabenlinie. Der Abpfiff folgte und löste das Jubeln der erfolgreichen Jahn-Mannschaft aus. Das so ersehnte, so erhoffte Spiel war erreicht – der TV Jahn ist nach dem Vorjahreserfolg erneuter Finalist des World Tour Finals.
Nur ein Spiel zuvor wurde der erste Finalteilnehmer in einem spielerisch weniger knappen Halbfinale ermittelt. Hier setzte sich, wie erwartet, der Titelfavorit Dennach gegen die Schweizerinnen Diepoldsau durch und sorgte nach der anführenden Vorrunde ein zweites großes Ausrufezeichen.
Keine 24 Stunden später ging es dann um das ganz Große – in 4-Gewinnsätzen. Die Ansage der Cheftrainerin Christine Seitz an ihre Mannschaft war klar „Wir wollen hier das größtmögliche möglich machen, wir glauben an das, was wir können und gehen volles Risiko. Jeden Angriff spielen wir bis in die letzte Konsequenz und schießen denen die Bälle um die Ohren, auch wenn wir dabei Fehler riskieren!“ Pünktlich schaltete der SWR ein und starte die Übertragung des rein deutschen Finales bei den IFA World Tour Finals. Angabenschlägerin Pia Neuefeind in Pink eröffnete die Partie und war mit ihrer Mannschaft sofort erfolgreich. Die ersten vier Bällen gingen allesamt an die Nordschwalzwälderinnen, ehe auch die Schneverdingerinnen ihren ersten Punkt erzielten. Die versprochene Spannung, wenn der TV Jahn und der TSV aufeinandertreffen, zeigte sich sofort und brachte den ersten Satz in die absolute Satzverlängerung. Vor allem der letzte Ballwechsel beim Stand von 14:14 hatte es in sich. Großmann und Müller wie gewohnt auf ihren Angreiferpositionen, Seitz im Zuspiel und Kauk mit Karahmetovic in der Abwehr. Letztere wollte den Ball in jedem Fall im Spielfeld halten und dem TSV den letzten Punkt nicht überlassen, sie parierte überragend und so auch bei ihrem allerletzten Ball. In der Vorwärtsbewegung kratzte sie den Spielball vor seinem zweiten Aufspringen von der Grassnarbe und sorgte für den erneuten Spielaufbau. Doch ihr war sofort klar, es stimmt etwas nicht – sie hielt sich die Hand. Und auch der Folgeangriff der Ex-Nationalspielerin Sonja Pfrommer ging auf den gleichen Punkt wie zuvor, dieses Mal unerreichbar für die Verletzte. Nach kurzen Worten mit ihrem Trainer auf der Grundlinie kam dann das Zeichen zum Wechsel. Für Karahmetovic konnte es nicht weitergehen, für sie kam neu in die Partie die unter der Woche rekrutierte Luca von Loh. „Ich habe von außen die Daumen gedrückt und war natürlich traurig, dass ich nicht mehr einwirken konnte. Auch wenn ich die Hoffnung hatte, dass es doch nicht so schlimm sein wird, kam dann abends im Krankenhaus die Diagnose.“, so die Verletzte Karahmetovic, die sich in diesem hochklassigen Finale einen Handbruch zuzog. Für ihre Mannschaft ging es weiter in Satz 2 und das gleich in Gedanken bei ihrer Teamkameradin umso stärker. Bis zum 10:10 schenkten sich die Mannschaften wie im Satz zuvor nichts. Die letzten zwei Punkte dann von den Schneverdingerinnen in Schwarz und der TV Jahn zog im Satz gleich (12:10). Im Satz 3 waren es dann wieder die Pink Ladies, die die Nase immer leicht vorne hatten und im vierten Satz sogar kurzzeitig das Spiel dominant anführten. Mit dem 9:11 und dem deutlichen 4:11 ging wieder der TSV in Satzführung und baute diese sofort aus. Den Heidschnucken fehlten nach wie vor ganze 3 Sätze zu einem Sieg, den Dennacherinnen von nun an nur noch ein einziger. Erneuter Schlagabtausch zu Beginn des fünften Satzes bis zum 5:5, dann drei Punkte in Folge für Dennach. Die Schneverdingerinnen verkürzten noch, konnten es aber nicht verhindern, dass sich die Mannschaft in Pink die ersten Matchbälle erspielten. Der TSV nahm die Auszeit, wollte sein Team auf den allerletzten Punkt schärfen. Doch auch die Jahnlerinnen nutzen diese, trafen letzte taktische Absprachen und machten das unmöglich scheinende möglich. Nach drei abgewehrten Matchbällen waren die Zuschauer außer sich und glaubten ihren Augen nicht. Schneverdingen war wieder im Rennen und setzte mit zwei weiteren Punkten noch einen obendrauf. Mit 12:10 begann die noch so lange Aufholjagd des Jahn-Kaders. In Satz 6 das Szenario erneut, der TV Jahn wieder im Rückstand und läuft bis zum 3:8 hinterher. Der ersehnte Weg mit der Rettung in den Entscheidungssatz begann mit drei Punkten der Nordligistinnen. Beim 6:9 nahm wieder das Trainerteam des TSV Dennach das Timeout, was wiederholt die Jahn-Mannschaft für sich zu nutzen wusste. Vier Punkte durch Großmann und Müller brachten die Wendung. Nach dem Ausgleich zum 9:9, folgte der erste Satzball der Heidschnucken. Es ging einige Mal hin und her und die Abwehrreihen sorgten für den Nervenkitzel der Zuschauer mit den spektakulärsten Aktionen, die es je im Frauenfaustball zusehen gab. Beim Stand von 11:12 für Dennach dann der allerletzte Ballwechsel. Für ihren fünften satzübergreifenden Matchball läuft Pfrommer an, täuscht den langen Ball vor und platziert einen unerreichbaren Kurzen. Der Ball springt zum zweiten Mal auf und die Dennacherinnen fallen sich in die Arme. Das Trainergespann des TV Jahn holte seine Spielerinnen zusammen und die Köpfe gingen schnell wieder hoch. Bei Seitz und ihrer Mannschaft Einigkeit über das Erreichte „In diesem Duell haben wir definitiv die Silbermedaille gewonnen und absolut gar nichts verloren. Das Spiel war von beiden Mannschaften überragend, am Ende entschieden Nuancen und dieses Mal waren es eben die glücklicheren Momente für Dennach.“ Die Komplimente an die Teams kamen auch im Nachhinein von allen Seiten. So auch IFA-Faustballfachmann und Stadionsprecher Sönke Spille, der das Spiel als eines der besten Faustballspiele der vergangenen Jahre betitelte. Auch der Jahn-Co-Trainer und sonstige Männerbundestrainer Neuenfeld zeigte sich überwältigt „Die Frauen auf dem Platz haben den Damenfaustball in eine ganze neue Spielklasse gebracht. So facettenreich und herausragend auf allen Positionen, auf beiden Seiten, war es wirklich sehr lange nicht mehr. So stolz wie heute war ich noch nie auf eine Silbermedaille.“

Zum Einsatz kamen: Lena Meyer, Laura Kauk, Alina Karahmetovic, Aniko Müller, Hinrike Seitz und Helle Großmann

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Vorbericht World Tour Finals 18.-20.07.2024 Mannheim (GER)

Rund ein Jahr später nach den World Tour Finals in Curitiba (BRA) trifft die internationale Faustballvereinselite auf europäischem Boden aufeinander. Dieses Mal in Mannheim (GER), im Rhein-Neckar-Stadion, einem seit der Männer Weltmeisterschaft 2023 historischem Ort. Von den internationalen Events nicht mehr wegzudenken, auch hier der TV Jahn Schneverdingen als Vorjahressieger unter dem Teilnehmerfeld mit seiner so erfolgreichen Damenmannschaft.

Wenn im Juli 2024 die besten Faustball-Vereinsteams der Welt aufeinandertreffen, dann dürften bei den Faustball-Fans Erinnerungen an den Sommer 2023 wach werden. Im Rhein-Neckar-Stadion, Spielort der Faustball-Weltmeisterschaft der Männer, spielen die jeweils acht Top-Teams der Männer und Frauen ihre Gewinner aus. Bei den Frauen werden neben den Siegerinnen aus 2023 vom TV Jahn Schneverdingen (Deutschland), der TSV Dennach (Deutschland), Sogipa Porto Alegre (Brasilien), FG Elgg-Ettenhausen, Faustball Kreuzlingen, SVD Diepoldsau-Schmitter (alle Schweiz), FBC Linz-Urfahr und UFG Grieskirchen/Pötting (beide Österreich) an den Start gehen. Die Vorrundenspiele starten am Donnerstag 18.07.2024 und gehen am Folgetag weiter. Die beiden Erstplatzierten beider Gruppen qualifizieren sich jeweils für die Halbfinals am Freitagabend. Für die Frauenriege steht bereits am Samstag der Finaltag auf dem Programm, während die Männer zu diesem Zeitpunkt in den Halbfinalspielen stecken und ihre Sieger erst am Sonntag ermitteln werden. Der TV Jahn Schneverdingen hat sich nach dem Titelgewinn vom Vorjahr auch 2024 ein großes Ziel gesetzt und möchte in seinem Kalender die Finalteilnahme am Samstag um 19:30 Uhr in Mannheim terminieren. Doch bis dahin ist es ein langer Weg über die Gruppenphase mit Elgg-Ettenhausen, Linz-Urfahr und Diepoldsau-Schmitter. Die beiden letzteren kennt die ambitionierte Mannschaft aus Schneverdingen schon von vor zwei Wochen. Beim EFA Champions Cup war Linz-Urfahr der stärkste Vorrundenkonkurrent der Schneverdingerinnen und der SVD Diepoldsau-Schmitter der Halbfinalgegner. Die Damen aus Elgg-Ettenhausen sind für die Jahnlerinnen ein gänzlich unbeschriebenes Blatt, gegen die sie bis dato noch nicht gespielt haben. Für das Team des Erfolg-Trainergespanns Christine Seitz und Olaf Neuenfeld wird es keine leichte Aufgabe sich gegen die Mitstreiterinnen zu behaupten. Zumal auch der Wetterbericht auf ein kräftezehrendes Wochenende mit Temperaturen über 30° hindeutet. Doch damit können die Heidschnucken umgehen, das haben sie kürzlich in Österreich, mit dem Gewinn des Europapokals, mehr als bewiesen. „Wir wollen wieder angreifen und haben die Goldmedaille fest im Blick“, sagt Laura Kauk, Kapitänin des TV Jahn: „Die Ansprüche an uns selbst sind in den letzten Jahren enorm gestiegen, das Ziel ist es ganz klar, den Weltpokal erneut nach Schneverdingen zu holen!“ Wie bereits zu Saisonbeginn feststand, wird allerdings eine der Erfolgskomponenten des Champions Cup fehlen. Abwehrspezialistin Annika Kriger wird in ihrem Comeback-Jahr nicht alle langen Reisen ihrer Mannschaft antreten können und wird in Mannheim nicht zur Verfügung stehen, sie kann die Rot-Weißen lediglich aus der Ferne unterstützen. Trainerin Seitz konnte für sie ein altbekanntes Gesicht rekrutieren. Die Abwehrchefin aus dem Weltpokalfinale 2023 Luca von Loh springt für dieses Wochenende wieder ihre Mannschaftskleidung und wird neben Mannschaftsführerin Kauk mit Alina Karahmetovic und Lena Meyer die Defensivreihe bilden. Eingespielte Formationen auch in der vorderen Spielfeldhälfte mit Ex-Nationalspielerin Hinrike Seitz im Zuspiel und den internationalbewährten Top-Angreiferinnen Helle Großmann und Aniko Müller. Alle 40 Partien der World Tour Finals 2024 werden live auf www.fistball.TV übertragen. Darüber hinaus können die vier Halbfinals und die Medaillenspiele live im Stream des SWR verfolgt werden. Der im Vorfeld gehandelte Favoritenkreis erstreckt sich auf die beiden deutschen Vertreter Dennach und Schneverdingen sowie die brasilianische Mannschaft Sogipa. Alle drei Top-Mannschaften haben sich in den letzten Jahren je zweimal mit den Medaillenrängen belohnt und schafften es jeweils einmal nach ganz oben auf das Treppchen. Bis auf die Schweizerinnen aus Diepoldsau mit einer Weltpokalteilnahme, spielen die anderen vier Teams zum ersten Mal um die Faustball Weltkrone bei den Finals. Dass sich die Neulinge durchsetzen, wollen die Favoritinnen selbstverständlich tunlichst vermeiden. Allen voran der TV Jahn möchte seine Qualität unter Beweis stellen und als erste Mannschaft zum zweiten Mal den Sieg der World Tour Finals in seine Vereinsgeschichte vermerken.

 Bestellen unter fussball@tvjahn.de oder Mobil: 015165175119

Nachbericht Champions Cup – Goldmedaille

Der Meistertitel auf der europäischen Vereinsebene geht zurück nach Schneverdingen. Die Faustballerinnen des TV Jahn Schneverdingen gewannen am vergangenen Wochenende beim Champions Cup in Hochburg-Ach (AUT) die Goldmedaille.

Europapokalspieltag 1 glich einer Hitzeschlacht. Bei über 30° und durchgehend Sonne kämpften insgesamt je sechs Frauen- und Männermannschaften um Europas Vereinskrone. Mit dabei in Vorrundengruppe A der TV Jahn Schneverdingen. Das Jahn-Team verfolgte das erste Spiel des Tages von den Zuschauerrängen aus. Ihre Konkurrentinnen Satus Kreuzlingen (CH) und FBC Linz AG Urfahr (AUT) legten in einer ausgeglichenen Partie vor – Sieger hier die Favoritinnen aus Linz. Im Turnierauftakt der Schneverdingerinnen gegen die Schweizer Mannschaft Kreuzlingen begannen die Jahnlerinnen mit ihrer bekannten Startformation um Helle Großmann, Aniko Müller, Hinrike Seitz, Laura Kauk und Alina Karahmetovic. Sie fanden trotz der extremen Temperaturen stark in das Turnier und dominierten von Beginn an. Mit 11:6, 11:7 und 11:6 gingen gleich alle drei Sätze in Folge an die Mannschaft des Trainerduos Christine Seitz und Olaf Neuenfeld. Sie konnten gleich im ersten Spiel alle ihre Spielerinnen aufs Feld bringen und jeder Defensivformation ergänzt um Annika Kriger und Lena Meyer auf die kommenden Aufgaben mit viel Einsatzzeit vorbereiten. Und die Herausforderungen kamen und wurden prompt schwieriger zu bewältigen. Gegen den frisch gebackenen österreichischen Meister Linz bekam es vor allem die Abwehrreihe mit nahezu perfekten Angaben zu tun. Der Angriff Linzs bestehend aus gleich zwei Stammnationalspielerinnen Österreichs sowie einer gebürtigen brasilianischen Angreiferin hatte vor allem in Person der Letzteren einiges zu bieten. Mit Kriger anstelle von Karahmetovic auf der Jahn-Seite fanden die Linzerinnen besonders im ersten Satz die Lücken in der schneverdinger Spielfeldhälfte. Doch nach einem verlorenen ersten Satz (8:11), fanden die Rot-Weißen zunehmend Lösungen und konnten dem starken Angriff mit herausragenden Abwehraktion Paroli bieten. Mit 11:6, 11:5 und 11:7 gingen alle drei folgenden Sätze an die Heideblütenstädterinnen, die sich über diesen zweiten Sieg die Spitzenreiterposition in der Vorrunde sicherten. Dies war nicht nur aus emotionaler Sicht zum Selbstbewusstsein tanken wichtig, sondern auch um den deutschen Konkurrentinnen aus der anderen Vorrundengruppe auszuweichen. So wie Trainerin Seitz es erwartet hatte, marschierte der TSV Dennach zeitgleich zum Vorrundensieg in Gruppe B. „Wir gehen Dennach natürlich gerne weitestgehend aus dem Weg. Der Gruppensieg war da schon von großer Bedeutung. Unser Halbfinalgegner ist somit die Zweitplatzierte SVD Diepoldsau-Schmitter, die liegen uns auf jeden Fall besser.“
Europapokalspieltag 2 zeigte sich dann mit gänzlich anderen Wetterverhältnissen von einer ganz neuen Rolle. Die Temperaturen rund 15° kälter und statt der Sonne hatten sich große Regenwolken über die IPS-Arena gelegt. Früh morgens um 9:00 Uhr der Anpfiff. Diepoldsau gegen Schneverdingen im Halbfinale. Mit der Schweizer Nationalangreiferin Tanja Bognar spielte der SVD ein überragendes Angabenspiel mit diversen, für den TV Jahn unerreichbaren Assen in Folge. Erst nach dem verlorenen ersten Satz (9:11) fanden die Heidschnucken in eine taktische Formation, um die so platzierten Bälle der Schweizerin abzuwehren. Mit 11:8 konnten die Schneverdingerinnen den Satzrückstand aufholen und sich zurück ins Spiel bringen. Satz 3 dann eine echte Zitterpartie. Bis zum 14:14 konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen. Müller hatte immer wieder die Antworten parat, so auch bei ihrer letzten Angabe, die die Jahnlerinnen nach einem Ass in die Satzführung brachte. Im letzten Satz schien der Faden im Diepoldsauer Spiel gerissen und die Jahn-Mannschaft stand kompakt, parierte ein Ball nach dem anderen und punktete durch Großmann. Müller beendete zum 11:6 die Partie und servierte ihre Mannschaft ins ersehnte Finale. Finalgegner dann, wie schon im Vorfeld vermutet, der TSV Dennach. Diese Neuauflage des rein deutschen Duells gab es schon in den vergangenen Jahren immer wieder und ist auch bei den deutschen Meisterschaften häufig ein Highlightspiel. Die Pink Ladies dieses Mal als Titelverteidigerinnen in der Favoritenrolle, der TV Jahn der Herausforder. Doch das Jahn-Team verschläft den Start maßlos. Nach dem Spielstand von 2:3 im ersten Satz, gelang den Niedersachsen nicht ein einziger Punkt und der TSV marschierte davon. Mit 2:11 ging Satz 1 ungefährdet an die Nordschwarzwälderinnen. Ähnlich deutlich der zweite Spielabschnitt, dieses Mal aber für die Mannschaft von Seitz und Neuenfeld. Mit dem 11:5 glichen die Rot-Weißen aus und kippten die Partie zu ihren Gunsten. Ebenso überzeugend die Spielweise im dritten Satz. Mit der eingewechselten Kriger für Karahmetovic auf der Defensivposition taten sich nur selten Lücken für die Pink Ladies auf. Zuspielerin Seitz brachte ihre Angreiferinnen Großmann und Müller immer wieder in optimale Angriffspositionen, die die beiden nach Belieben nutzten. Mit 11:7 entschieden die Jahnlerinnen auch diesen Spielabschnitt für sich und brachten sich auf die Spur des Titelgewinns. Doch der TSV Dennach hatte eine Antwort, wechselte selbst in den eigenen Reihen und spielte wieder stärker auf. Die Abwehrreihe ließ kaum Bälle durch und die beiden ehemaligen Nationalspielerinnen Pia Neuefeind und Sonja Pfrommer bewiesen ihre Qualitäten mit Bällen genauen zwischen die Schnittstellen der Heidschnucken. Schließlich zwangen die Pink Ladies die Schneverdingerinnen in den finalen fünften Entscheidungssatz (7:11). Kauk und Kriger glänzten ein ums andere Mal und ließen die so stark aufspielenden Angreiferinnen in pink verzweifeln. Großmann machte in der Folge kurzen Prozess und nutze all ihre Chancen auf die so wichtigen Punkte. Zum Seitenwechsel der erste große Fingerzeig auf die Herausforderinnen – Spielstand 6:2 für den TV Jahn. Nach dem Seitenwechsel gelangen beiden Mannschaften genau vier Punkte bis zum ersten Matchball der Jahnlerinnen. Drei konnte der TSV noch verteidigen, doch der vierte Ball war es. Müller nutze bei Stand von 10:9 ihre letzte Angabe und legte alles rein. Sie erwischt Zweitangreiferin Neuefeind in einer unglücklichen Position, sie kann den Ball noch verteidigen, pariert ihn aber weit nach vorne und unerreichbar für ihre Teamkolleginnen. Der Ball springt zum zweiten Mal auf und der Abpfiff erfolgte. Der TV Jahn Schneverdingen fiel sich in die Arme und hatte das nach dem ersten Satz unmöglichen zu sein scheinen, möglich gemacht. Mit dem knappen 3:2-Erfolg geht der Titel des EFA Champions Cup wieder zurück nach Schneverdingen. Mit diesem Sieg gehen die nächsten zwei Kalendereinträge in die Planung der Jahnlerinnen für das kommende Jahr. Sie sind automatisch als Titelverteidiger für den nächsten Europapokal qualifiziert und werden als europäischer Champion wieder bei den World Tour Finals auflaufen. Zuspielerin Hinrike Seitz erhielt noch eine besondere Auszeichnung. Sie wurde von einer Jury als Playerin of the Match gewählt und bewies ihre spielerischen Qualitäten auch noch nach ihrer jahrelangen und so erfolgreichen Nationalmannschaftskarriere hinaus. „Es bedeutet mir natürlich extrem viel mit meiner Mannschaft auf dem Feld stehen zu dürfen. Das Wetter hat es an diesem Wochenende nochmal zu einer besonders großen Herausforderung gemacht, aber die nehmen wir gerne an. Diese so funkelnde Goldmedaille um den Hals zeigt mir, dass der Kampf sich lohnt und wir immer wieder neu angreifen werden.“, so die überglückliche 32-jährige nach der Siegerehrung.

Zum Einsatz kamen: Aniko Müller, Helle Großmann, Hinrike Seitz, Alina Karahmetovic, Laura Kauk, Lena Meyer und Annika Kriger

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Vorbericht Champions Cup in Hochburg-Ach (AUT)

Am kommenden Wochenende wartet auf die Bundesliga-Faustballerinnen des TV Jahn Schneverdingen die erste internationale Aufgabe. Beim Champions Cup der besten europäischen Vereinsmannschaften treffen die Jahnlerinnen in Hochburg-Ach (AUT) in ihren Vorrundenspielen auf die Mannschaften aus Kreuzlingen (CH) und Linz (AUT).

Das erste Mal in dieser Feldsaison heißt es für die Mannschaft von Trainerin Christine Seitz und Co-Trainer Olaf Neuenfeld Koffer packen. Für sie geht es am kommenden Wochenende in die IPS-Arena zum Champions Cup nach Österreich. Nach dem gelungenen Nordmeistertitel hat sich die Mannschaft die Ziele wieder hochgesteckt. Hauptangreiferin Helle Großmann will mehr als „nur“ die Podestränge „Wenn wir irgendwo hinfahren, wollen wir Großes erreichen. Wir wollen an unser spielerisches Potenzial anknüpfen und den Zuschauern einen sehenswerten Faustballsport präsentieren. Unser Ziel ist es dabei, den „Europapokal“ wieder nach Schneverdingen zu holen.“ Zusammen mit Satus Kreuzlingen (CH) und FBC Linz AG Urfahr (AUT) bildet der TV Jahn die Vorrundengruppe A. Beide Mannschaften sind für die Heideblütenstädterinnen noch recht neue Konkurrenten, gegen die sich noch wenig Erfahrung haben. Sowohl die Kreuzlingerinnen, als auch das Team aus Linz stellen mehrere Nationalspielerinnen und waren in den vergangenen Jahren auf den Top-Events der Nationalmannschaften zu sehen – faustballerisch haben sie also einiges zu bieten. Einen ersten Eindruck können sich die Heidschnucken im ersten Vorrundenspiel machen. Dort treffen erst die beiden Gegnerinnen aufeinander, bevor der TV Jahn ab der zweiten Runde ins Spielgeschehen eingreifen darf. Angabenschlägerin Aniko Müller sieht das als kleinen Vorteil „Aktuell wissen wir noch nicht, worauf wir uns einstellen müssen. Es hilft uns erstmal von den Zuschauerrängen die Spielweise der Mannschaften zu beobachten und die Stärken und Schwächen zu analysieren. Ab dann liegt es allerdings an uns, mit unserer Qualität sollten Siege auf jeden Fall möglich sein. Linz ist sicherlich der stärkere Gegner, den es in der Gruppenphase zu bezwingen gilt. Sie sind am letzten Wochenende neuer Österreichischer Meister geworden und haben in einem beeindruckenden Finale ihre Rivalinnen mit einem 4:0-Sieg deutlich auf der Strecke gelassen. In der Gruppe B treten der SVD Diepoldsau-Schmitter, die Union Nussbach sowie der Titelverteidiger TSV Dennach an. Für den Finaltag qualifizieren sich die beiden Erst- und Zweitplatzierten in den jeweiligen zwei Vorrundengruppen. In den Halbfinals duellieren sich in den Überkreuzspielen dann der erste der Gruppe A gegen den zweiten der Gruppe B und umgekehrt. Das Jahn-Team möchte alles daran setzen den vermeintlich leichteren Weg zu gehen, „Als Gruppensieger ist der Halbfinalgegner die zweitbeste Mannschaft der anderen Gruppe. Ich gehe davon aus, dass sich Dennach in der Gruppe B durchsetzen wird. Wir wissen um ihre Stärken und würden unseren deutschen Kolleginnen gerne erstmal aus dem Weg gehen.“, so Trainerin Seitz. Schneverdingen als Champions Cup Sieger 2021 und 2022 und Dennach als Titelverteidiger und Sieger aus dem Jahr 2023, sind auf jeden Fall auch in diesem Jahr in dem gehandelten Favoritenkreis. Wie so oft wird die Tagesform ein wesentlicher Faktor bei der Bestimmung des neuen Europapokalsiegers sein, denn auch die anderen Mannschaften und vor allem Linz und Diepoldsau werden ein Wörtchen bei der Medaillenvergabe mitsprechen wollen. Ein weiterer Pluspunkt im Jahn-Aufgebot wird neben dem vollständigen Kader, der nach Österreich reisen wird, der Trainerstab sein. Trainerin Seitz wird einmal mehr vom Männer-Bundestrainer Neuenfeld an der Seitenlinie unterstützt. Er wird mit seiner Fachexpertise seiner Abwehrreihe entscheidende Tipps geben und Seitz den Rücken freihalten.

Die Ergebnisse können laufend unter folgendem Link verfolgt werden:
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