Nachbericht World Tour Finals – Silbermedaille!!!
Nachbericht IFA World Tour Finals
Zweitbeste Mannschaft der Welt: Die Faustballerinnen des TV Jahn Schneverdingen gewinnen bei den IFA World Tour Finals im österreichischen Vöcklabruck die Silbermedaille. Die Titelverteidigerinnen vom TSV Dennach (ebenfalls Deutschland) sichern sich erneut den Pokal bei der Klub-Weltmeisterschaft.
Mit Helle Großmann, Aniko Müller, Hinrike Sagstetter, Laura Kauk, Alina Karahmetovic, Lena Meyer, Maja Rogosch und Emilia Schwarz startete der Favorit aus Deutschland in ihre Vorrundenpartien am Donnerstagmittag. Gegen die FG Elgg-Ettenhausen (Schweiz) dominierten die Jahnlerinnen. Mit 11:9, 11:8 und 11:6 gewannen die Schneverdingerinnen gegen die Mannschaft vom Schweizer Frauen Bundestrainer Oliver Lang souverän. Auch im zweiten Spiel, erneut gegen ein Schweizer Team – den SVD Diepoldsau-Schmitter – überzeugten die Heidschnucken. Gegen den SVD Diepoldsau-Schmitter um Nationalangreiferin Tanja Bognar gelangen die ersten beiden Partien deutlich zu Gunsten der Jahnlerinnen (11:7 und 11:5). Im dritten Satz begann die Aufholjagd der Schweizer Meisterinnen. In der Satzverlängerung gewann der SVD mit 11:13. Die Rot-Weißen ließen sich von der vermeintlichen Spielwende der Schweizerinnen wenig beirren und konterten mit 11:9 im vierten Satz. Dieser Sieg brachte gleich zwei Resultate für die Endrunde in Vöcklabruck: Schneverdingens vorzeitiger Einzug ins Weltpokal-Halbfinale bedeutete für Diepoldsau das Aus um die Podestplätze. Deutlich entspannter also die Ausgangslage der Heideblütenstädterinnen für das letzte Gruppenspiel am Freitagnachmittag gegen Sogipa Cargo Way (Brasilien). Während die U18-Spielerinnen Schwarz und Rogosch die Heimreise für die U18 Norddeutsche Meisterschaft antraten, lief die Jahn-Mannschaft mit Meyer und Karahmetovic in der Abwehrreihe im Volksband Stadion auf. Sogipa erwischte den besseren Start, die Schneverdingerinnen gerieten in Rückstand. Trainerin Christine Seitz rotierte die Positionen auf dem Feld und brachte Mannschaftsführerin Kauk für Müller in den Angriff. Die Brasilianerinnen ab diesem Zeitpunkt ungewohnt fehleranfällig. Ein letzter Wechsel zwischen Kauk und Meyer auf dem Feld sollte die Satzwende bringen, doch das Angriffsduo aus Brasilen drehte noch einmal auf (11:13). Nun wieder mit Müller statt Meyer im Angriff entwickelte sich das letzte Vorrundenspiel um den Gruppensieg zu einem wechselseitigen Nervenkrimi. Der TV Jahn zog mit dem 11:9 im zweiten Satz zum Ausgleich nach, doch wieder ging das Team aus Porto Alegre in Führung (7:11). Mit dem 11:6 im vierten Satz zwangen die durchhaltestarken Schneverdingerinnen die Südamerikanerinnen in den Entscheidungssatz. Von da an war dann erstmalig die Mannschaft aus Norddeutschland die klar behauptende Mannschaft. Mit einer überragenden 6:0-Punkteführung der Jahnlerinnen erfolgte der allerletzte Seitenwechsel. Wenige Punkte ließen die Vorjahresfinalistinnen noch zu, doch mit dem 11:6 fiel dann der letzte Stein vom Herzen. Käpitänin Kauk wurde an beiden Vorrundentagen jeweils zur MVP-Wahl des Tages nominiert und sagte anschließend: „Wir wollten uns nicht auf unserem sicheren Halbfinaleinzug ausruhen. Dieses Spiel hat uns nochmal richtig gefordert – das war wichtig für den Kopf.“ Gleichzeitig setzte sich in der anderen Vorrundengruppe wie erwartetet der TSV Dennach (Deutschland) als Gruppensieger durch. Der TSV Calw (Deutschland) verspielte im letzten Vorrundenspiel gegen Faustball Satus Kreuzlingen (Schweiz) ihren Halbfinaleinzug und musste den Schweizerinnen den Vortritt zur Endrunde lassen. Im Jahn-Lager hatten sich die Spielerinnen schon auf das Spiel gegen die deutschen Konkurrentinnen vorbereiten wollen, doch nach einem überzeugenden Turnierverlauf lautete der Halbfinalgegner Kreuzlingen. Und diese Schweizer Mannschaft entpuppte sich als echter Überraschungskandidat. Vor drei Wochen beim EFA Champions Cup beendete die junge Mannschaft aus der Schweiz noch als Turnierletzter, nun auf einmal kurz vor der ersten großen internationalen Medaille. Dass sie diese unbedingt wollten, zeigte die Kreuzlingerinnen auch in der Halbfinalpartie gegen den TV Jahn Schneverdingen. Die Heideblütenstädterinnen gingen mit 11:6 in die Satzführung, fingen sich aber prompt darauf ein deutliches 4:11 der Schweizerinnen ein. Vor allem die Rückschläge der beiden Angreiferinnen ließen die Rot-Weißen zur Verzweiflung bringen. Die beiden folgenden Sätze waren deutlich ausgeglichener – doch mit dem besseren Ende für die Favoritinnen aus Deutschland. Mit 11:9 und 11:8 brachten die Deutschen ihren Sieg über die Ziellinie und jubelten über den gewonnenen Finaleinzug. Trainerin Seitz: „Da sind wir gerade nochmal mit einem blauen Auge davongekommen. Wir haben einige Anläufe gebraucht, um bei Kreuzlingen zu punkten und sie selbst nutzen jede Chance, die ihnen aufkam. Der Kampf meiner Mannschaft hat sich aber wieder einmal ausgezahlt.“ Im zweiten Halbfinalspiel, direkt im Anschluss, machten sich die Zuschauer auf ein hochklassiges Duell zwischen Dennach und Sogipa bereit. Doch der Kampf blieb aus – die Pink Ladies zeigten nach ihrer verpatzen Saison in der deutschen Liga ihre ganze Klasse und bezwangen die Brasilianerinnen beeindruckend in drei Sätzen. Das Ausrufezeichen der Nordschwarzwälderinnen galt hier wohl auch in Richtung Finale, in Richtung der Schneverdingerinnen. Am Sonntagnachmittag war es dann so weit: das ersehnte World Tour Finale zwischen den beiden deutschen Mannschaften, dem TV Jahn Schneverdingen gegen den TSV Dennach. Noch vor Spielbeginn beflügelte eine Auszeichnung Zuspielerin Hinrike Sagstetter. Sie wurde zum MVP des Halbfinaltages nach ihren überzeugenden Leistungen und herausragenden, fehlerfreien Zuspielen geehrt. Doch um 15:00 Uhr zählte nichts mehr vom Vortag und hieß es 0:0 – alles offen zwischen den beiden Dauerkonkurrentinnen. Doch diese Ausgeglichenheit hielt völlig ungewohnt nicht allzu lange an. Der Dennacherinnen servierten nach Maß und Ex-Nationalangreiferin Sonja Pfrommer nutze jede sich auftuende Lücke der Schneverdingerinnen. Die Jahnlerinnen selbst zu risikoarm, zu fehleranfällig und letztlich den Titelverteidigerinnen unterlegen. Mit 7:11, 8:11 und 7:11 spielten die Nordmeisterinnen mit zu wenig Konstanz im Weltfinale und die Revanche aus dem Vorjahresfinale missglückte auf ganzer Strecke. Es sollte der große Moment sein, doch die Schneverdingerinnen beenden nach der 0:3 Niederlage in Kreuzlingen gegen Ahlhorn nun mit einem zweiten äußerst unglücklichen Finale die internationalen Meisterschaften. Angst vor dem Gewinnen? Das Finale verlernt? Trainer Neuenfeld wünscht sich mehr von seiner Mannschaft: „Wir haben im Finale zu wenig von dem gezeigt, was uns bis dahin ausgezeichnet hat. Gegen ein Topteam wie Dennach reicht eine durchschnittliche Leistung nicht aus.“ In der Bilanz aus den Duellen der beiden Teams des vergangenen Jahres hat nun Dennach mit einem Sieg diese Nase vorne und feiert jetzt verdient seinen dritten World Tour Final Sieg. Für die Heidschnucken bleibt die deutsche Meisterschaft in Dresden nun die letzte Möglichkeit für eine Goldmedaille.
Zum Einsatz kamen: Helle Großmann, Aniko Müller, Hinrike Sagstetter, Laura Kauk, Alina Karahmetovic, Lena Meyer, Maja Rogosch und Emilia Schwarz



