Nachberichte Spieltage Bundesliga und Niedersachsenliga 15.12.2024
Nachbericht 3. Spieltag Frauen Bundesliga
Spieltagssieg des TV Jahn Schneverdingen am Spitzenspieltag der Frauen-Bundesliga Nord in Wangersen. Mit weiteren 4:0-Punkten aus den Duellen gegen die Ausrichterinnen vom MTV Wangersen und die Dauerrivalen vom Ahlhorner SV behaupten sich die Jahnlerinnen an der Tabellenspitze.
Das Abschlusstraining am Freitagabend brachte für die Jahn-Mannschaft eine unangenehme Überraschung mit einer unglücklichen Szene für Abwehrtalent Lena Meyer. In einer Spielsituation knickt die 20-Jährige um, hofft noch, dass es keine Auswirkungen auf ihren Einsatz am Sonntag haben wird – leider vergebens, Samstag war dann endgültig klar: Meyer kann nicht spielen, für sie rückt U18-Spielerin Maja Rogosch aus der zweiten Damenmannschaft erneut hoch in Schneverdingens Erste.
Am Sonntagmorgen 11 Uhr war es dann so weit – die drei aktuellen, laut der Bundesligatabelle, besten Nordmannschaften liefen zum Spieltag auf. In den Köpfen der Zuschauer schon die Spannung des bevorstehenden ewigen Bundesligaduells in der letzten Begegnung des Tages: Ahlhorn gegen Schneverdingen. Doch was macht Spieltagsunderdog Wangersen da? Sie zeigen im Auftaktspiel gegen den ASV, zu was diese junge und ambitionierte Mannschaft in der Lage ist und schicken Ahlhorn mit 0:3 in ihre erste, so deutliche Saisonniederlage. Durch dieses überzeugende Auftreten der Gastgeberinnen war man im Jahn-Lager gewarnt und ging 15 Minuten später selbst fokussiert in die Partie gegen den MTV. Trainerin Christine Seitz schickte ihre bewährten Fünf um Helle Großmann, Aniko Müller, Annika Kriger, Alina Karahmetovic und Mannschaftskapitänin Laura Kauk ins Rennen. Den besseren Start erwischte das Team aus Stade und ging in Satz 1 mit 5:2-Punkten in Führung, doch die Rot-Weißen fanden besser zu ihrem Spiel, wussten ihre Gegnerinnen zu lesen und beeindrucken mit einer Punkteserie von acht Zählern in Folge. Den ersten Satzball wehrten die MTV-Spielerinnen noch ab, aber die Schneverdingerinnen waren gleich einen Ball später erfolgreich (11:6). Satz 2 war bis zum 8:8 ausgeglichen und die Heidschnucken brachten sich selbst durch Eigenfehler aus dem Angriff in Schwierigkeiten. Doch auf der Zielgeraden passte auf der Schneverdinger Spielfeldhälfte wieder alles zusammen und punkteten zum 11:9-Satzerfolg. Im dritten Abschnitt machten die Schneverdingerinnen dann den Sack zum ersten Sieg des Tages zu und gingen erneut mit 11:6 erfolgreich vom Platz. Angabenschlägerin Müller sieht selbstkritisch noch Optimierungspotenzial bei sich und ihrem Team: „Wir haben es uns teilweise schwer gemacht und uns durch Eigenfehler in Rückstände gebracht. Das kostet dann schon Mühen, wieder zurückzufinden, gerade wenn man eine so konzentrierte Mannschaft auf der anderen Seite stehen hat.“ Um 12:55 Uhr pfiff Schiedsrichterin Nina Lindemann dann die letzte Begegnung des Tages an, zwischen keinem Geringeren als den amtierenden Deutschen Meisterinnen vom TV Jahn Schneverdingen und den Deutschen Vizemeisterinnen vom Ahlhorner SV. Seitz wechselte in ihrer Startformation und brachte Rogosch für Kriger, die nahtlos an die gute Leistung der ehemaligen Nationalspielerin Kriger anknüpfte. Zum 7:3 zogen die Heideblütenstädterinnen erstmalig mit großen Schritten davon und verbuchten mit dem 11:6 die 1:0-Satzführung. Deutlich knapper wurde es dann im zweiten Satz, bis zum 8:8 konnte sich keiner der beiden Bundesligisten erfolgreich absetzen. Doch den Jahnlerinnen gelangen die Asse zum Satzball und Zuspielerin Kauk beendete nach überragender Abwehr von Großmann sowie einem perfekten Zuspiel von Müller den Satz zu Gunsten ihrer Mannschaft (11:8). Im dritten Satz war man sich im Jahn-Lager vielleicht schon etwas zu sicher, nichts mehr aus der Hand geben zu können – zumal Ahlhorns Trainerin Janna Köhrmann ihre Vizeweltmeisterin und Hauptangreiferin Jordan Nadermann vom Platz nahm. Nachlässigkeiten in der Abwehrarbeit, Absprachefehler bei den kurz gespielten Bällen und nicht zuletzt Eigenfehler der Schneverdingerinnen bescherten den OIdenburgerinnen leichtes Spiel, die mit dem 6:11 ihre Aufholjagd einläuteten. Beim Seitenwechsel tauschte Seitz ihre Routinierteste in die Partie, Kriger kam für Rogosch. Im vierten Satz waren die Angabenschläge der Ahlhornerinnen für die Jahn-Deckung keine Überraschung mehr, und so parierten insbesondere die eingewechselte Kriger, aber auch Karahmetovic auf der anderen Seite äußerst sehenswert. Köhrmann reagierte währenddessen ein letztes Mal und brachte Nadermann zurück ins Spiel, die von da an die Angaben übernahm. Besonders ehrenwert zeigte sich das Allroundtalent Nadermann dann bei einem vermeintlichen Fehler der Schneverdingerinnen. Großmann nutzte das Zuspiel auf der Leine von Kauk und zog den Ball unerreichbar parallel zur Leine genau auf die Seitenlinie der Ahlhornerinnen. Schiedsrichterin Lindemann war zunächst unsicher, pfiff einen Aus-Ball von Schneverdingen – doch das Fairplay stand im Faustball auch an diesem Tag an höchster Stelle und so gab Nadermann den Punkt für den TV Jahn und das Ass ihrer Nationalmannschaftskollegin zu. Schließlich brachten die nächsten Bälle die Entscheidung. Mit dem 11:5 der Jahnlerinnen war das Spiel beendet und der ASV musste die Heimreise ohne Punkte antreten. „Der Spieltag hatte auf jeden Fall Bedeutung und bietet uns die wohl perfekte Ausgangsposition für den letzten Spieltag des Jahres am kommenden Wochenende in Ohligs.“, resümierte die mit ihrer Leistung so überzeugende Karahmetovic.
Zum Einsatz kamen: Alina Karahmetovic, Annika Kriger, Maja Rogosch, Laura Kauk, Helle Großmann und Aniko Müller
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Nachbericht 4. Spieltag Niedersachsenliga
Zum Jahreswechsel auf Platz 2! Mit 6:0-Punkten kehrt die zweite Frauen Mannschaft des TV Jahn Schneverdingen von ihrem Spieltag in der Niedersachsenliga aus Hannover zurück.
Die Mannschaft in der Niedersachsenliga musste auf ihre Top-Abwehrspielerin Maja Rogosch verzichten, die einen verletzungsbedingten Ausfall in der Jahn-Bundesligamannschaft kompensieren musste. So trat Männerbundestrainer Olaf Neuenfeld lediglich mit seinen sechs Spielerinnen (Marie Küsel, Lisa Krüger, Emilia Schwarz, Nina Karahmetovic, Hanne Röhrs und Nele Rogosch) die Reise in die Landeshauptstadt an. Dass sie dabei so erfolgreich sind, hatten die Jahnlerinnen sich selbst nur erträumt. Mit beeindruckenden Siegen über den TSV Bardowick (11:5, 11:8) und den Gastgeber TK Hannover (11:9, 11:6) fanden die Schneverdingerinnen gut in ihre Rollen und gewannen mit souveränen Leistungen, aller sechs regulären U16- und U18-Spielerinnen. Neuenfeld an der Seitenlinie schlug dann im ersten Satz des letzten Spiel des Tages gegen den Punktgleichen MTSV Selsingen die Hände über dem Kopf zusammen: „Totalausfall – anders kann ich dieses Ergebnis nicht beschreiben.“ Nach den so überzeugenden Leistungen der Schneverdingerinnen in den beiden Spielen zuvor, brach nahezu alles zusammen. Lediglich einen einzigen Punkt durch Angreiferin Karahmetovic verbuchten die Heidschnucken in diesem ersten miserablen Satz – „immerhin nicht 0:11“, merkte Neuenfeld mit einem Lächeln scherzhaft an. Doch nach diesem misslungenen Start kehrten die Heideblütenstädterinnen zu ihrer gewohnten Spielweise zurück. Über das 11:7 in Satz 2 und dem 11:9 für den TV Jahn im Entscheidungssatz wendeten die Schneverdingerinnen die Niederlage auf der Zielgeraden noch ab und gehen nun schon zum zweiten Mal in Folge ohne Punktverluste aus ihrem Spieltag. Und der Erfolg lässt sich auch in der Tabelle sehen. Der TV Jahn steht nun mit 16:4 Zählern auf dem zweiten Rang und ist der unmittelbare Verfolger des Spitzenreiters aus Moslesfehn mit seinen beeindruckenden 18:0 Punkten. Drittplatziert ist derzeit Selsingen mit 14:6 Punkten. Nach der Weihnachtspause und dem Jahreswechsel geht es für die Mannschaften der Niedersachsenliga am 12. Januar 2025 weiter – für den TV Jahn geht es dann nach Empelde zu den Rückrundenduellen gegen den SV Moslesfehn und den TuS Empelde.
Zum Einsatz kamen: Marie Küsel, Lisa Krüger, Emilia Schwarz, Nina Karahmetovic, Hanne Röhrs und Nele Rogosch