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Nachbericht 4. Spieltag Bundesliga

Nachbericht 4. Spieltag Bundesliga  

Ein Arbeits- und ein Pflichtsieg für den neuformatierten TV Jahn Schneverdingen an seinem letzten Spieltag 2024 in Ohligs. Als ungeschlagene Hinrundensiegerinnen gehen die Heidschnucken nach ihren zwei Siegen am vierten Spieltag nun in die verdiente Festtagspause.

Unter der Woche standen noch Ausfälle und Umbrüche auf dem Programm der Schneverdingerinnen. Zu dem Fehlen von Hauptangreiferin Helle Großmann und der leichten Verletzung von Lena Meyer, vermeldete Abwehrchefin Annika Kriger ihren Rücktritt aus dem Spielgeschehen. Sie wird aus privaten Gründen nicht nur nicht bei dem Spieltag in Ohligs dabei sein, sondern auch für alle weiteren Events nicht zur Verfügung stehen. Für die Youngster Emilia Schwarz und Maja Rogosch ergab sich dadurch ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk: Trainerin Christine Seitz überraschte beide und verkündete, dass sie von nun an fest im Bundesligakader stehen und sie sich neben ihren U18-Meisterschaften die Bundesligatermine, den Champions Cup und hoffentlich auch die Deutsche Meisterschaft im Kalender notieren dürfen.
Samstag 10 Uhr, Anpfiff in der OTV Halle – der TV Jahn Schneverdingen gegen den Ohligser TV. Aniko Müller nun erstmalig in der alleinigen Führung im Angriff, Mannschaftskapitänin Laura Kauk im Zuspiel, Allrounderin Alina Karahmetovic in der Abwehr und gleich beide frisch ernannte Bundesligaspielerinnen: Schwarz neben Müller und Rogosch neben Karahmetovic. Der erste Satz startete ausgeglichen und die Rot-Weißen ließen sich von den Angriffen der Ohligserinnen überraschen. Insbesondere die Jugendnationalmannschaftskollegin von Rogosch und Schwarz, Jana Brüggemeier überzeugte für den OTV mit ihren perfekt platzierten unterrissenen kurzen Bällen in der Schnittstelle zwischen Müller, Schwarz und Zuspielerin Kauk. Die Lösung der Schneverdingerinnen war Kauk aus der Mitte weit nach vorne zuziehen, half allerdings nur von kurzer Dauer. Die U18-Vizeweltmeisterin Brüggemeier fand aus der Angabe dann die Lücken zwischen Karahmetovic und Kauk – somit ging der erste Satz mit 7:11 an die Ausrichterinnen. Nach dem Seitenwechsel dann Müller an der Wandseite und Schwarz vorne rechts auf der Zuschauerseite mit viel Auslauf. Seitz forderte die Mannschaftsjüngste dann gleich taktisch und zog Kauk zurück auf die Grundlinie und dafür Schwarz weit in Richtung Feldmitte. Die 17-Jährige machte ihre Aufgabe auf dieser Lockposition überragend: „Da hat Emilia gleich richtig stark mitgearbeitet. Zu den Kurzen hat sie sich richtig lang gemacht und wenn sie abgeschossen wurde, hat sie extrem stark abgewehrt“, äußerste Seitz sich sehr zufrieden über die Spielweise ihres Schützlings. Die taktische Umstellung zeigte seinen Erfolg und so war insbesondere die 17-Jährige Schwarz, die Müller für den Angriff den Rücken freihielt, maßgeblich an dem 11:8 Satzgewinn beteiligt. Die Aufgabenverteilung war von da an klar und so tauschte Seitz beim erneuten Seitenwechsel Müller und Schwarz. Schwarz weiterhin zuständig für die Defensive, diese Mal auf der vorne links Position – Müller vorne rechts mit Angabe und Spielschlag. Im dritten Satz forderte die Jahn-Angreiferin dann den OTV-Angriff in der Annahme und war über sie gleich mehrfach erfolgreich. Währenddessen lief auch Rogosch auf der linken Abwehrposition zu Höchstleistungen auf und unterstützte ihre weit vorgezogene Teamkollegin in der Defensive. Die doppeltbelastete Müller zeigte keinerlei Schwächen und punktete schließlich auch zum deutlichen 11:5 Satzgewinn ihrer Mannschaft im dritten Satz. Umso umkämpfter dann allerdings der vierte Satz. Nie gelang es einem Team mehr als zwei Bälle in Führung zu gehen. In der stumpfen Halle mit verhältnismäßig schlecht springenden Bällen, hatte insbesondere Zuspielerin Kauk zu kämpfen und haderte mit sich selbst. Nach ungewohnt unpräzisen Zuspielen und folglichen Eigenfehlern im Angriff, machten vor allem die Jahnlerinnen selbst ihren Gegnerinnen ein leichtes Spiel. Auch die starke Laufarbeit von Karahmetovic, die mit viel Spielverständnis die Bälle in letzter Sekunde hinter der vorgezogenen Schwarz rette, reichte nicht für den Satzerfolg. Nach zwei vergebenen Matchbällen schickte der OTV die Heideblütenstädterinnen in den Entscheidungssatz. Hier überzeugte erneut Müller mit ihren platzierten Angaben auf die Vorderpositionen. Die Gastgeberinnen versuchten noch mit Wechseln der Angreiferinnen eine Lösung für Müllers Angaben zu finden, doch die Mühen war vergebens. Ein letzter Seiten- und Ballwechsel beim Stand von 6:4 für den TV Jahn. Zum 7:7 gelang es Ohligs noch einmal gleichzuziehen, doch die vier Punkteserie der Rot-Weißen brachte die nächsten Matchbälle. Gleich den zweiten nutzte Müller nach überragendem Zuspiel von Rogosch kompromisslos. Mit 11:8 im fünften Satz gewann der TV Jahn sein erstes Spiel der Saison erst in der Spielverlängerung, bleibt damit aber weiterhin ungeschlagen. Spielführerin Kauk: „In der Halle hatten wir schon immer unsere Schwierigkeiten. Ohne Helle haben wir uns da nicht leichter getan – aber ich bin positiv überrascht von Emilia und Maja, die keinerlei Nervosität zeigten und in den entscheidenden Situationen den Überblick behielten.“
Im zweiten Spiel des Tages ging es für die Jahnlerinnen gegen den extrem abstiegsbedrohten TK Hannover. Das als Pflichtsieg ausgegebene Spiel konnte auch als solches verbucht werden. Trainerin Seitz brachte hier alle ihre sechs Spielerinnen noch einmal zum Einsatz und rotierte auch auf der Zuspielposition. Mit einer zugewiesenen Extraaufgabe als Zweitschlägerin bewies Karahmetovic in der Mitte ihre Allrounderqualitäten einmal mehr und platzierte im Rückschlag gleich mehrere Asse. Mit 11:5, 11:5 und 11:6 gingen alle drei Sätze ungefährdet an die Tabellenführerinnen, die mit dem Abpfiff die Hinrundenmeisterschaft feierten. 16:0 Punkte, die maximale Punktausbeute aus der ersten Hälfte der Ligarunde. Mit dem Ergebnis sind die Schneverdingerinnen um Abwehrspielerin Meyer sehr glücklich „Wir haben vom ersten Spieltag an gut in die Saison gefunden und unsere Leistung nun stabilisiert. Die erste große Meisterschaft wartet dann ja schon direkt nach dem Jahreswechsel, die Formkurve ist definitiv auf dem richtigen Weg.“ Für den TV Jahn geht es am 29.12. auf ihrem eigenen Event, dem Schnucken-Cup, zur Generalprobe für den internationalen Champions Cup am ersten Januarwochenende in Calw. Die Bundesligarunde wird dann für die Schneverdingerinnen am 12.01.2025 mit dem Heimspieltag zum Rückrundenauftakt in eigner Sporthalle eingeläutet.

Zum Einsatz kamen: Aniko Müller, Emilia Schwarz, Laura Kauk, Maja Rogosch, Lena Meyer und Alina Karahmetovic

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