Der alte und neue Deutsche Meister im Hallenfaustball der Frauen heißt TV Jahn Schneverdingen! Den Heidschnucken gelang mit einem 3:1 Erfolg gegen den TSV Dennach im Finale die überraschende Titelverteidigung. Nach einer Saison mit Höhen und Tiefen hatten nur die größten Optimisten der neuformierten Mannschaft die Goldmedaille zugetraut.

Als Dritter der 1. Bundesliga Nord setzten die Jahnlerinnen bereits im ersten Spiel gegen den Nordmeister vom Ohligser TV ein erstes Ausrufezeichen. Nachdem der erste Satz mit 8:11 verloren wurde steigerte sich der TV Jahn in den folgenden Durchgängen und gewann diese mit 11:3, 11: 6 und 11:7. Das war der dritte 3:1 – Erfolg in dieser Saison gegen den starken Aufsteiger.

Im zweiten Vorrundenspiel kam es zur Neuauflage der beiden letzten Finalspiele gegen den TSV Calw. Trainerin Christine Seitz schickte wie im ersten Spiel die erfolgreiche Formation mit Helle Großmann und Aniko Müller im Angriff, Luca von Loh und Kimberly Groß in der Abwehr sowie Laura Kauk auf der Zuspielposition auf das Feld. Im ersten Satz kam der TV Jahn gar nicht ins Spiel und war beim 4:11 chancenlos. Danach drehte sich das Spiel zugunsten der Schneverdingerinnen, die die beiden Folgesätze mit 11:3 und 11:8 für sich entscheiden konnten. In der Abwehr kam nun Lena Meyer für Groß ins Spiel und fügte sich nahtlos in die gute Deckungsarbeit ein. Dennoch konterte Calw mit einem 11:6 und erzwang einen Entscheidungssatz. Dieser war lange Zeit offen, ehe mit 11:7 der zweite Sieg und damit Platz 1 in der Gruppe A unter Dach und Fach war.

Im Halbfinale kam es zum Nordderby gegen den Ahlhorner SV. Die Oldenburgerinnen erwischten den besseren Start und gingen mit 4:1 in Führung. Der TV Jahn glich erstmals beim Stand von 7:7 aus und ließ sich den ersten Durchgang mit einem 11:9 nicht mehr nehmen. Danach war der TV Jahn – Express nicht mehr aufzuhalten. Mit 11:3 und 11:4 siegte man deutlich über den niedersächsischen Rivalen und zog erneut ins Finale ein.

Dort wartete kein geringerer als der TSV Dennach, der bis zu diesem Zeitpunkt kein einziges Spiel in dieser Saison verloren hatte. Im Champions Cup – Halbfinale im Januar behielt der TSV mit 4:3 die Oberhand über den TV Jahn und ging als großer Favorit in das Endspiel. Von diesen Voraussetzungen unbeeindruckt legte der Außenseiter aus der Heideblütenstadt einen Blitzstart hin und ging mit 9:4 in Führung. Einige Probleme in der Abstimmung und dominante Angriffe von Dennachs Starangreiferin Sonja Pfrommer drehten den Satz und die Schwarzwälderinnen sicherten sich den ersten Durchgang mit 11:9. Danach stand die Abwehr mit Groß und von Loh sicher und entschärfte Pfrommers Angriffe serienweise. Die immer stärker werdende Laura Kauk setzte sowohl bei der Abwehr der kurz gespielten Bälle als auch mit präzisen Zuspielen den eigenen Angriff immer wieder gekonnt in Szene. Mit 11:7 und 11:6 ging der TV Jahn zwischenzeitlich mit 2:1 in Führung. Den besseren Start in den vierten Satz erwischten wieder die Jahnlerinnen, die über 4:1 und 8:4 auf die Siegerstraße einbogen. Müller mit einem ihrer vielen Angabenasse und Großmann mit platzierten Diagonalschlägen bescherten dem TV Jahn die ersten Matchbälle. Eine Netzberührung von Pfrommers Angabe sorgten mit 11:5 für das Ende der Partie und der Jubel der Spielerinnen kannte keine Grenze.

Nach der erfolgreichen Titelverteidigung zieht Mannschaftsführerin Laura Kauk einen Vergleich zum letzten Meistertitel: „Unterschiedlicher können Meistertitel wahrscheinlich nicht sein. Letztes Jahr starteten wir noch als Top-Favorit in die Meisterschaft und konnten durch schwerwiegende Verletzungen im Finale den Sieg nur auf der Zielgeraden gerade noch nach Hause bringen. Genau ein Jahr später ersetzen wir einige erfahrene Stammspielerinnen und Leistungsträgerinnen und besiegen den hohen Favoriten TSV Dennach.“ Das Team habe so zusammen funktioniert wie die ganze Saison noch nicht, so die 23-jährige. „Die harte Arbeit in der Saisonvorbereitung hat sich am Ende ausgezahlt und wir sind überglücklich einmal mehr ganz oben auf dem Podest stehen zu dürfen.“

„Wir haben als Mannschaft eine geschlossene Leistung gezeigt und waren auf den Punkt auf dem besten Level in dieser Saison. Wir können alle sehr stolz auf unsere Leistung sein“ ergänzt Jahntrainerin Seitz.

 

Zum Einsatz kamen: Kimberly Groß, Helle Großmann, Laura Kauk, Luca von Loh, Lena Meyer, Aniko Müller