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Nachbericht DM – Goldmedaille!!!

Nachbericht Deutsche Meisterschaft 26.+28.07.2024

Die Revanche gegen Weltpokalsieger TSV Dennach ist mehr als geglückt. Im Halbfinale der Deutschen Meisterschaft bezwang der TV Jahn Schneverdingen in Stammheim ihre Dauerkonkurrentinnen aus Dennach mit 3:1 und belohnten sich in einem dominanten Finale gegen den Ahlhorner SV mit 3:0 mit der Titelverteidigung der Deutschen Meisterschaft.

Nach einem langen Samstag im Volkbank Stadion des TSV Stammheim war es um 17:30 Uhr für die Mannschaft von Head-Coach Christine Seitz und Co-Trainer Olaf Neuenfeld so weit. Ein weiterer Finalist musste gefunden werden, der am Sonntag auf den Gewinner Ahlhorn aus dem ersten Halbfinale treffen wird. Für das Halbfinale war den Nordmeisterinnen Schneverdingen schon schnell klar, auf den sie treffen werden. Die Dennacherinnen konnten sich einige Stunden zuvor wenig überraschend gegen DM-Neuling Wangersen mit einem deutlichen 3:0 im Qualifikationsspiel durchsetzen und die unglaubliche DM-Atmosphäre schon einmal hautnah erleben. Der Jahn-Kader in den Startlöchern mit ihrer Stammformation um die Angreiferinnen Helle Großmann und Aniko Müller, die mannschaftsroutinierteste Hinrike Seitz im Zuspiel sowie die Abwehrspezialistinnen Annika Kriger und Laura Kauk. Auf der Jahn-Bank die Jüngsten, die U21-Nationalspielerin Lena Meyer für die Abwehr und U18-Nationalangreiferin Emilia Schwarz sowie die durch ihren Handbruch nicht spielfähige Alina Karahmetovic. Die Tribüne mit weit über 1.000 Zuschauern gefüllt und mit einer überragenden Stimmung im Stadion angestimmt von den zwei Stadionsprechern Christian Gillmann und Fabian Israel sowie unzähligen Fans im Livestream. Die Schneverdingerinnen legten in ihrem Halbfinalspiel schnell vor und gingen in Satz 1 bis zum Stand von 7:4 in Führung. Doch Dennach reagierte schnell und nahm eine Auszeit – mit Erfolg. Die Nordschwarzwälderinnen zogen gleich, aber die Jahnlerinnen hatten wieder ein Wörtchen mitzureden. Mit gleich drei Punkten in Folge sicherten sie sich die ersten Satzbälle und verwandelten gleich ihren zweiten zum 11:8. In Satz 2 ging es erneut lange hin und her und keine der beiden Abwehrreihen wollte dem anderen leichtes Spiel lassen. Wieder gelangen den Heidschnucken beim 10:7 die Satzbälle und verwandelten, wie im ersten Satz, zum 11:8. Im eng umkämpften Satz 3 dann der Schlagabtausch, wie eine Woche zuvor bei den World Tour Finals. Beim 9:10 war es dieses Mal der TSV, der sich die ersten Satzbälle erspielt hatte. Diesen verteidigte der TV Jahn, ging selbst mit dem ersten Matchball in Führung. Doch wieder gleichen die Weltpokalsiegerinnen aus und ziehen zum zweiten Satzball für sie weiter. Nach dem erneuten Ausgleich beim 12:12 nahmen das Jahn-Trainergespann das Timeout. Doch die letzten zwei Punkte gingen in der Folge an Dennach, die damit die Aufholjagd einleiteten (12:14). Beim Seitenwechsel besannen sich die Heideblütenstädterinnen dann ein letztes Mal auf ihre Stärken und setzten die Marschroute fest. Währenddessen passte bei den Pink Ladies nichts mehr zusammen und trotz mehrerer Wechsel auf nahezu allen Spielpositionen fanden sie nicht zu ihrer Formation. Diese Situation wussten die Jahnlerinnen auszunutzen und drehten noch einmal auf. „Dass der letzte Satz am Ende so deutlich wird, haben wir selbst nicht geglaubt.“, berichtete Playerin of the Match Müller. „Ich habe ehrlich gesagt selbst darauf gewartet, dass der Satz erneut zu kippen droht und Dennach wieder rankommen wird.“ Doch der TV Jahn marschierte Punkt für Punkt davon und verwandelte seinen inzwischen zweiten Matchball sofort (11:4). Die allererste große Hürde war genommen und die Bilanz der Partien zwischen den beiden Mannschaften sieht für die Schneverdingerinnen positiv aus. Innerhalb eines Monats standen sich Beide gleich dreimal gegenüber, dabei einmal im Finale des Champions Cups (Gewinner TVJ), einmal im Finale des World Tour Finals (Gewinner TSV) und zuletzt am DM-Wochenende im Halbfinale (Gewinner TVJ).
Der finale Sonntag hatte ein mindestens ebenso historisches Duell zu bieten. Die beiden Nordliga-Dinos TV Jahn Schneverdingen und der Ahlhorner SV standen sich einmal mehr gegenüber und klärten die Deutsche Meisterschaft unter sich. Aus den Feld-DM-Begegnungen seit 2004 herrschte insgesamt Gleichstand zwischen den Teams – vier Mal gewann der ASV und vier Mal der TV Jahn. Die Finalbegegnungen der letzten Jahre sprachen dabei aber eher für die Titelverteidigerinnen, dort gingen dreimal die Jahnlerinnen als Sieger vom Feld (2016, 2017 und 2023) und nur ein einziges Mal die Mannschaft aus Ahlhorn (2019). So auch dieses Mal bei der Mission des TV Jahn den vierten Deutschen Feldmeistertitel in Folge einzufahren. Seitz und Neuenfeld schickten erneut ihre bewährte Formation ins Rennen – getreu dem Motto „Never change a running system“. Und von Satz 1 an dominierten die Favoritinnen aus Schneverdingen, die auch in der Ligarunde beide Spiele gegen den ASV mit je 3:0 gewannen. Beim 8:3 für die Rot-Weißen waren eigene Nachlässigkeiten, die die Ahlhornerinnen um die Nationalspielerinnen Michaela Grzywatz und Jordan Nadermann im Spiel hielten. Doch mit dem 11:8 ging der TV Jahn in die 1:0-Satzführung. Es folgte der wohl spannendste Satz des Finaltages. Zu keinem Zeitpunkt des zweiten Satzes gelang es einer Mannschaft einen Punktevorsprung zu erzielen. Ab dem 3:3 ging es hin und her, eine Mannschaft legte vor, die andere zog gleich. Nach dem Jahn-Timeout (7:8) gelang das 8:8 und danach immer die kurzzeitige Führung der Schneverdingerinnen. Doch erst beim 12:11 waren es erneut die Heidschnucken, den die Zwei-Punkte-Führung in der Satzverlängerung gelang und damit den Satz für sich entschieden. Kurzer Prozess dann im letzten, dem TV Jahn fehlenden, Satz. Mit 8:1 legten die Rot-Weißen ordentlich vor und erarbeiteten sich eine äußerst komfortable Spielsituation. Vier Punkte gelang dem Team in Blau noch, bis es passierte. Großmann schlug einen Ball in die Schnittstelle zwischen Abwehr und Zuspielerin, Grzywatz kam gerade noch so heran, parierte allerdings zu weit. Ihre Ahlhorner Kolleginnen konnten ein fehlerhaftes Aufspringen des Balls nicht mehr verhindern und der neue Deutsche Meister stand fest. Der TV Jahn gewann das neunte Feld-DM-Duell zwischen den beiden Teams und damit den Titel des neuen Deutschen Feldmeisters. Zuspielerin Seitz, die nicht nur Playerin of the Match wurde, sondern auch zur besten Spielerin der Meisterschaft gekürt wurde, konnte ihre Freude har nicht zum Ausdruck bringen „Es hat uns richtig Spaß gemacht dieses Finale zu spielen. Egal, welches Turnier, jede Medaille ist schön, aber die goldene Funkelkette mag ich natürlich am liebsten!“ Die herausragenden Leistungen dieser Mannschaft dürften wohl jedem ein bisschen Gänsehaut verspüren lassen. Die Vereinsgewinnhistorie wird dank dieser herausragenden Mannschaft immer länger. Seit 2021 haben die Damen mit diesem Titel ganze 11 Meistertitel gewonnen (3x DM-Halle, 4x DM-Feld, 3x Europapokal und 1x Weltpokal) – Christine Seitz und Olaf Neuenfeld kann man wohl echte „Erfolgstrainer“ nennen.

Zum Einsatz kamen: Hinrike Seitz, Aniko Müller, Annika Kriger, Helle Großmann und Laura Kauk sowie Lena Meyer, Emilia Schwarz und Alina Karahmetovic

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